
© JVA Castrop-Rauxel
NRW-weit einmalig: Castrop-Rauxeler Knastladen brummt am Eröffnungstag
Knastladen
Die Produkte sind hochwertig, der Laden ist einmalig in Nordrhein-Westfalen. Die Kundschaft war sich zur Eröffnung einig: Der Knastladen der JVA Meisenhof ist ein Gewinn für Castrops Altstadt.
Das Interesse war riesig. Kaum nachdem die Türen des neuen Knastladens der JVA Meisenhof am Samstagmorgen an der Lönsstraße öffneten, gaben sich die neugierigen Kunden die Klinke in die Hand.
Stephanie Möbius war eine der ersten Kundinnen und von den kreativen Ideen begeistert: „Als ich erfuhr, dass der Laden hier in der Altstadt aufmacht, war ich sicher, dass ich das eine oder andere Weihnachtsgeschenk finden könnte.“

Stephanie Möbius wurde mit Kerzenständern und Mini-Loren im Knastladen fündig. © Dieter Düwel
Sie wurde nicht enttäuscht. Mit zwei Kerzenständern, zwei kleinen Bergbau-Loren und der Gewissheit, in Zukunft häufiger vorbeizuschauen, verließ sie das Geschäft: „Die Produkte sind sehr individuell. Das sorgt mal für Abwechslung in der Altstadt.“
Anstaltsleiter begeistert vom Kundenzuspruch
Schon seit mehr als Jahren werden im Internet Artikel vertrieben, die Inhaftierte der nordrhein-westfälischen Gefängnisse hergestellt haben. Jetzt gibt es neben dem Online-Angebot ein echtes Ladenlokal in Castrop-Rauxel, das einzige in Nordrhein-Westfalen.
Julius Wandelt, Leiter der Justizvollzugsanstalt Castrop-Rauxel, war mit dem Eröffnungstag mehr als zufrieden: „Besser geht’s nicht. Bereits in der ersten Stunde nach Eröffnung war der Laden voll und die Kunden standen an der Kasse Schlange.“
Breit gefächertes Angebot
Das Angebot kommt offenbar sehr gut an. Das Ehepaar Eva und Meinolf Bitter ist froh, dass der Knastladen eine ganzjährige Heimat an der Lönsstraße gefunden hat: „Wir haben auch im letzten Jahr in der Adventszeit von den Häftlingen gefertigte Artikel gekauft und waren auch schon oft beim Tag der offenen Tür in der JVA. Wir werden in Zukunft häufiger hier vorbeischauen. Das breit gefächerte Angebot gefällt uns sehr gut.“

Eva und Meinolf Bitter waren von der Vielfalt des Knastladens begeistert. © Dieter Düwel
Die Auswahl erstreckt sich von Schmuck und Dekoartikeln für Haus und Garten über Taschen, Schuhe, Vogelhäuser und Nistkästen bis hin zu Holzkohlegrills. Dazu Julius Wandelt: „Das Angebot wird von uns nicht gesteuert, sondern entsteht aus der Kreativität der Bediensteten und Gefangenen. Da lassen wir ihrer Fantasie freien Lauf.“
Bürgermeister begrüßt Knastladen in der Altstadt
Seine Frau Beate Wandelt ist Leiterin der JVA Essen und unterstützte ihren Ehemann bei der Arbeit am Eröffnungstag: „Unsere JVA ist ein geschlossener Vollzug und wir können daher solch einen Knastladen nicht betreiben. Wir sind aber mit einem Angebot auf den Essener Weihnachtsmärkten vertreten.“

Die JVA-Leiter Beate und Julius Wandelt waren erfreut über den riesigen Zuspruch am Eröffnungstag des Knastladens. © Dieter Düwel
Eine geplante offizielle Eröffnungsveranstaltung mit Vertretern aus Rat und Verwaltung musste Pandemie-bedingt kurzfristig abgesagt werden. Bürgermeister Rajko Kravanja ließ aber mitteilen, dass er den Knastladen als eine Bereicherung für die Castroper Innenstadt schätzt: „Viele Bürgerinnen und Bürger kennen und lieben die Produkte der JVA Castrop-Rauxel. Dass nun der Knastladen dauerhaft in der Altstadt sein wird, ist etwas ganz Besonderes.“
Und auch Stadtbaurätin Bettina Lenort unterstreicht: „Wir sind glücklich, dem beliebten Knastladen durch die Landesförderung einen ständigen Standort in unserer Altstadt geben zu können.“ Die jetzt feste Anmietung in der Lönsstraße wurde ermöglicht durch ein Förderprogramm der NRW-Regierung mit dem Ziel, die Innenstädte in unserem Land zu beleben.
Öffnungszeiten
Der Knastladen an der Lönsstraße 16 hat zu folgenden Zeiten geöffnet: Dienstag bis Freitag jeweils 12 bis 18 Uhr Samstag: 10 bis 18 Uhr Sonntag und Montag geschlossen www.knastladen.deIn Castrop-Rauxel geboren und in der Heimatstadt geblieben. Schätzt die ehrliche und direkte Art der Menschen im Ruhrgebiet. Besonders interessiert am Sport und den tollen Radwegen im Revier.
