Vor etwa einer Woche sind die ersten Flüchtlinge in die Notunterkunft in Castrop-Rauxel eingezogen. In den Hallen in Habinghorst nahe der B235 können bis zu 1020 Menschen wohnen. 600 Plätze sind durchgehend bereit, der Rest befindet sich im „Stand-by-Modus“, falls mehr Menschen kommen.
Bisher ist auf jeden Fall noch Platz. Am 20. Dezember wohnen in der Unterkunft laut Bezirksregierung 90 Menschen. Ob es schon bald mehr werden, kann deren Sprecherin Celina Ungruhe nicht sagen: „Wir haben da eine super dynamische Lage.“ Wie viele Flüchtlinge am Ende in Castrop-Rauxel landen, sei Entscheidung der Bezirksregierung Arnsberg.
Aktion wäre zu kurzfristig
In der Ratssitzung am 15. Dezember gab CDU-Ratsherr Michael Fritsch aus der Bevölkerung die Anregung zu einer Weihnachtsaktion für die Menschen in der Unterkunft weiter. Allerdings sei das so kurzfristig nicht zu organisieren, erklärt Stadtsprecherin Maresa Hilleringmann nun auf Anfrage unserer Redaktion.
Man wolle schließlich nicht, dass 200 Geschenke für Kinder abgegeben werden, wenn gerade nur ein paar dort leben. Zudem sei die Stadt nicht zuständig, sondern die Bezirksregierung als Betreiber und vor Ort die Betreuerinnen und Betreuer des Deutschen Roten Kreuzes (DRK).
Maresa Hilleringmann: „Trotzdem verstehen wir natürlich, dass die Bürger zu uns ins Rathaus kommen, wenn sie spenden möchten.“ Nach Weihnachten werde man sich mit der Bezirksregierung zusammen eine Lösung überlegen, damit sinnvoll gespendet werden könne und die Hilfe unkompliziert bei den Menschen ankomme.
Wer direkt für die Einrichtung in Castrop-Rauxel spenden will, muss sich also noch gedulden. Aber es gibt die Möglichkeit, für das DRK und damit indirekt die Helferinnen und Helfer vor Ort zu spenden. Mehr Informationen dazu gibt es auf der Internetseite des DRK (drk.de).
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