„Wir brauchen drei Frauenhäuser, um den Bedarf in Castrop-Rauxel zu decken“, sagt Leiterin Katrin Lasser-Moryson (SPD), die auch die stellvertretende Bürgermeisterin ist.

Coronavirus erschwert Arbeit

Diese hohe Belegungsquote liegt an der Pandemie. Dadurch, dass Familien mehr Zeit miteinander verbringen, weil zum Beispiel die Schulen und Kitas nur unregelmäßig geöffnet waren, steigt das Potenzial für Streit und Gewalt. Somit suchen mehr Frauen Schutz im Frauenhaus.

Außerdem kommt noch ein weiterer Faktor hinzu. „Die Frauen bleiben länger“, sagt die 42-jährige Leiterin. Normalerweise würden Frauen ungefähr vier Monate lang im Frauenhaus leben.

Jetzt, während der Pandemie, sind es auch bis zu sechs Monate lang, weil es das Coronavirus schwieriger mache, Wohnungen für die Hilfesuchenden zu finden.

Mittlerweile bringen Katrin Lasser-Moryson und ihr Team Frauen in Außenstellen des Frauenhauses unter – um, wenn nötig, die Quarantäne zu ermöglichen.

Im Koalitionsvertrag der SPD und von Bündnis 90/Die Grünen steht, dass die Arbeit des Frauenhauses verstärkt unterstützt werden muss. Die Belegungsquote des Frauenhauses läge in den vergangenen fünf Jahren stets über 100 Prozent.