Zum Neujahrsempfang 2024 des Bürgermeisters kamen am Samstag 450 Menschen in die Castrop-Rauxeler Europahalle. Auch wenn einer aus Protest gegen die Art und die Finanzierungs-Hintergründe aus Protest nicht hinging: Es war ein feierlicher Abend, wie zahlreiche Gäste unserer Redaktion hinterher bescheinigten. Festlich ging es zu, und festlich war auch der Anlass. Denn: Es geht um die Würdigung des Engagements.
Die Stadt richtet seit knapp 20 Jahren den Neujahrsempfang für die Würdigung des Ehrenamtes aus. Man nutze die Veranstaltung, um diejenigen Menschen in den Vordergrund zu rücken, die sonst wegen ihrer ehrenamtlichen Verdienste nicht öffentlich gewürdigt werden, heißt es in einer Mitteilung der Stadtverwaltung. Zudem sei die Einladung zum Empfang ein „geringes Dankeschön an alle, die im Ehrenamt aktiv sind“. Das Event kostet rund 25.000 Euro, wird aber gesponsert von Gelsenwasser, Sparkasse, LEG, Gelsen-Net und den Stadtwerken, der Firma Stolzenhoff und der Forum GmbH sowie einem weiteren Sponsor, den die Verwaltung nicht benannte.
Herzstück der Veranstaltung war die Verleihung der Ehrennadel der Stadt. Das Konzept des Initiators Johannes Beisenherz, Bürgermeister a.D., erweiterte der amtierende Bürgermeister Rajko Kravanja. Neben der Ehrennadel gibt es nun auch einen Ehrenpreis für Gesellschaft und Kultur, gemeinsam mit dem Stadtsportverband den Ehrenpreis Sport und anlassbezogen einen Ehrenpreis des Bürgermeisters. Seit 2019 wird auch der Heimat-Preis des Landes NRW verliehen.
150 Jahre nach dem ersten Castroper Herrenrennen auf der heute unter Denkmalschutz stehenden Rennwiese an der Dortmunder Straße stand der Abend thematisch im Zeichen des Reitsports. Eine Bilderausstellung von Fotograf Klaus Michael Lehmann und dem Arbeitskreis Stadtgeschichte zeigten Impressionen der Rennen.
Fotos vom dort 2023 durchgeführten Familienfest mit Showrennen schlugen den Bogen in die Gegenwart. Ein Stummfilm und eine zum Neujahrsempfang fertiggestellte Dokumentation von Horst Kiewitt, Mitglied des Arbeitskreises Stadtgeschichte, wurden präsentiert. Als echter Profi in Sachen Pferdesport übernahm Daniel Delius die Moderation. Der Renn-Kommentator führte mit viel Sachverstand durch das Programm. Die Band „in the mood“ bereicherte die Veranstaltung musikalisch. Premiere hatte die Vergabe der ersten Jubiläums-Ehrenamtskarten.


Ehrennadel
- In Anerkennung seines Einsatzes in der evangelischen Kirchengemeinde Ickern-Nord, insbesondere der Entwicklung neuer Formate während der Corona-Pandemie, und für sein Engagement für die Stadtteile über seinen Dienst im Bezirks- und Schwerpunktdienst der Polizei hinaus wurde Christian Scharf geehrt.
- Maria Elisabeth Graeber (genannt Marlies Graeber) erhielt die Ehrennadel für ihr langjähriges Engagement in verschiedenen Organisationen.
- Monika Verhoven wurde für ihr Engagement im ambulanten Hospizdienst des Caritasverbandes für die Stadt gewürdigt.
Ehrenpreis Gesellschaft und Kultur
Den Ehrenpreis Gesellschaft und Kultur erhielt Dr. Mark Gutkin, Vorsitzender der jüdischen Kultusgemeinde Recklinghausen, für sein Engagement in dieser Funktion, das Bemühen um gesellschaftlichen Ausgleich zwischen den Religionen und den Einsatz für den Erhalt von lokalem jüdischen Gedenken.
Ehrenpreis Sport
Der Stadtsportverband (SSV) verlieh Frauke Hein, 2. Vorsitzende des Castroper Turnverein 1874, in Anerkennung ihrer sportlichen Lebensleistung, ihres Engagements für den Breitensport und ihrer Hingabe an den Skisport und den Sport für Ältere den Ehrenpreis Sport.

Heimat-Preis des Landes NRW
Durch ein Förderprogramm des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes NRW kann Castrop-Rauxel per Ratsbeschluss jährlich 5000 Euro für Vereine, Gruppen oder Initiativen vom Land abrufen. 2024 wurden die Initiative „Weihnachten im Wichernhaus“, das Kulturzentrum Agora und der Verein Save the Planet ausgezeichnet.
Ehrenpreis des Bürgermeisters
Der Ortsverband des Technischen Hilfswerk (THW) bekommt die Auszeichnung in Anerkennung des unermüdlichen Einsatzes für die Stadt, nicht nur im Katastrophenfall, sondern als verlässlicher Partner der Zivil- und Stadtgesellschaft.