Wie sagt man so schön: Die Natur braucht nicht den Menschen, aber der Mensch die Natur? Dieses Motto hat sich Alois Bredl zur Aufgabe gemacht. Für den 78-jährigen Rentner steht das Wohl anderer Menschen ganz oben, das wusste er schon in jungen Jahren. Mit seinem ersten Ehrenamt beim Deutschen Roten Kreuz in Castrop-Rauxel von 1980 bis 1999 leistete er jede Hilfe, die er konnte. Zu Zeiten des Kriegs in Jugoslawien (ab 1982) war er beim Technischen Hilfswerk (THW) als Küchenhilfe tätig. „Ich war stellvertretender Feldkoch, bei der Gulasch-Kanone“, wie er sie selbst nennt. Während seine Kollegen die Menschen aus Jugoslawien nach Deutschland brachten, war Alois Bredl einer der ersten Personen, die den Geflüchteten hier vor Ort helfen konnte. Das sind nur zwei seiner Ehrenämter, die dem 78-Jährigen eine Nominierung für die Ehrennadel der Stadt Castrop-Rauxel einbrachten.
Der Mensch braucht die Natur
Der gelernte Natursteinpfleger weiß, was die Natur braucht – er weiß auch, die Kinder sind die Zukunft und müssen beim Leben mit der Natur mitbestimmen. Deshalb hat er seinen Beruf zum Ehrenamt gemacht. Seit über 26 Jahren ist er im Kleingartenwesen als Fachberater und Wertermittler tätig. Sein Wissen gibt er stetig an Kinder in Kindergärten und Schulen, Jugendlichen und junge Erwachsene, die eine Ausbildung machen oder studieren, aber auch an interessierte Erwachsene weiter. „Es ist alles für mich, dieses Ehrenamt, das A und O in meinem Leben.“
Mit seinen Vorträgen über Obst, Gemüse, Anbau, Kleingartenwesen und vieles mehr, möchte der Castrop-Rauxeler den Menschen die Natur näher bringen und zeigen, was in ihr steckt, wenn nur ordentlich mit ihr umgegangen wird. So ist Alois Bredl auch in ganz Nordrhein-Westfalen unterwegs. „Kleingartenvereine in Minden, aber auch Lünen und vielen anderen Orten wollen, dass ich komme und zeige, was die Natur so kann.“ Für den 78-Jährigen ist dabei besonders wichtig: Alter, Herkunft, Religion oder Ähnliches sind egal. „Ich sage immer, wenn wir uns verletzten und es blutet, bleibt das Blut immer noch rot. Mensch ist einfach Mensch, ich möchte jedem helfen.“
Neben einem Minijob von über elf Jahren in einem Waldfriedhof bei der Gärtnerei ist Alois Bredl noch als Referent im Bezirk KGV Spredey zuständig. Für den Bezirksverband ist der ehemalige Natursteinpfleger ein sehr engagierter Mensch, der als Botschafter der Kleingärtner seit mehr als 20 Jahren das Kleingartenwesen und dessen Nutzung schützt. Die große Dankbarkeit motiviert ihn auch, mit fast 79 Jahren immer weiterzumachen.
Danken und Dankbarkeit
Etwas, das Alois Bredl besonders stolz macht, ist das Gefühl der Dankbarkeit von den Menschen. „Mich erfüllt es so sehr, den Menschen zu helfen, und Ihnen die Natur näherzubringen.“ Am schönsten sei für ihn das Gefühl, wenn der 78-Jährige durch die Anlagen geht und hört: „Jetzt kommt der Mann, der alles weiß, dem müsst ihr zu hören.“ Es sei für ihn eine tolle Bestätigung, dass er sein Ehrenamt gut macht. „Es gibt doch nichts Schöneres, wenn die Menschen zu einem kommen, wenn sie dich brauchen“, sagt er stolz.
Wer bekommt die Ehrennadel der Stadt?
- Die Ehrennadel der Stadt ist die höchste Auszeichnung für ehrenamtliches Engagement. Seit fast 20 Jahren wird die Auszeichnung beim Neujahrsempfang des Bürgermeisters verliehen.
- Bürger haben für Februar 2025 rund 20 Vorschläge eingereicht. Wir stellen jetzt alle Kandidaten vor und starten im Januar eine Abstimmung, wer die Ehrennadel bekommen soll.
- Der Empfang und die Ehrennadel-Verleihung 2025 stehen unter dem Leitthema Demokratie.
- Viele Projekte, Initiativen und Angebote wären ohne die ehrenamtliche Arbeit von engagierten Castrop-Rauxelern nicht möglich.
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