
Die SB-Geldautomaten in Deininghausen und Obercastrop bleiben zunächst geschlossen. Die Sparkasse Vest arbeitet derzeit noch an einer Lösung. © Bastian Becker
Nach Unterschriften für Geldautomaten: Sparkasse nähert sich Lösung
Sprengungsgefahr
Wie geht es weiter nach der Schließung zweier SB-Sparkassenautomaten in Castrop-Rauxel? Das Unternehmen will sich um das Problem kümmern, überrascht aber mit einer Aussage ziemlich.
Die Entscheidung der Sparkasse Vest, Mitte Februar mehrere SB-Standorte in Castrop-Rauxel und anderen Städten zu schließen, hat in den beiden betroffenen Stadtteilen in Castrop-Rauxel einige Reaktionen hervorgerufen. Sowohl in Deininghausen als auch in Obercastrop kamen in den folgenden Wochen Hunderte Unterschriften von Bürgern zusammen, die sich für einen Geldautomaten vor Ort aussprechen.
Die Initiatoren hatten Ende März angekündigt, diese Listen an den Bürgermeister und den Vorstand der Sparkasse weiterzuleiten.
Sparkasse will Bargeldversorgung möglichst nicht einschränken
Rund fünf Wochen später kann Stefan Fokken, Pressesprecher der Sparkasse Vest, nur folgenden Zwischenstand verkünden: „Wir arbeiten noch an einer Struktur, wie wir die Bargeldversorgung in Castrop-Rauxel sicherstellen.“ Mit einer offiziellen Bekanntgabe der Pläne sei aber voraussichtlich erst im Juni zu rechnen. Die Bargeldversorgung sehe die Sparkasse weiterhin als wichtigen Teil des öffentlichen Auftrags, der möglichst nicht eingeschränkt werden solle.

In Obercastrop sammelten unter anderem Michael Mette und Annabelle Kranefoer Unterschriften. © Bastian Becker
Der möglicherweise entstandene Eindruck, dass die Sparkasse Kunden zur vermehrten Kartenzahlung anhalten will, sei falsch. „Wir entscheiden nicht, wie die Kunden zahlen, sondern stellen uns darauf ein. Menschen, die mit Bargeld bezahlen möchten, bekommen bei uns Bargeld“, verspricht Stefan Fokken.
Unterschriften nicht angekommen, Reaktionen weitgehend positiv
Seine Aussage zu den Unterschriftenaktionen überrascht dann schon. Zwar sei die Sparkasse durch die mediale Berichterstattung dieser Redaktion über die Reaktionen in Deininghausen und Obercastrop informiert. Allerdings seien diese Listen bislang nicht bei der Sparkasse angekommen.
Aus Sicht der Sparkasse stößt die Schließung der Geldautomaten grundsätzlich auf viel Verständnis und Zustimmung. „Wir haben insgesamt rund 250.000 Kunden, die Zahl der Beschwerden kann man an wenigen Händen abzählen“, schildert der Pressesprecher die ihm bekannten Rückmeldungen, seitdem das Unternehmen insgesamt zwölf Standorte im Verbreitungsgebiet geschlossen hat.
Vielen sei die Gefahr von Sprengungen vielen sehr bewusst, weil sie in Medien etwas darüber gelesen hätten. Zudem sei, seitdem die Standorte außer Betrieb genommen wurden, nichts mehr passiert.
Sparkassen-Kunden müssen sich gedulden
Ob das die Unterzeichner der Listen in Deininghausen und Obercastrop aber zufriedenstellt, scheint fraglich. „Wir denken in die Richtung, welche Lösungen es gibt“, kündigt Stefan Fokken an und bittet zunächst um Geduld.

In Deininghausen kamen Hunderte Unterschriften für den Erhalt des Geldautomaten zusammen. © Bastian Becker
Neben der Hauptstelle in Castrop gibt es nun noch Geschäftsstellen mit Personal auf Schwerin, in Henrichenburg, in Ickern (Ickerner Straße 32) und am Engelsburgplatz. SB-Stellen verbleiben an der Langen Straße in Habinghorst, am Hauptbahnhof und in Frohlinde.
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