
© Matthias Stachelhaus
Nach Amok-Drohung per Facebook - Verdächtiger ist identifiziert
Polizei
Ein Schüler des Berufskollegs aus Castrop-Rauxel hat am Mittwoch per Facebook eine Drohung für einen Amoklauf erhalten. Jetzt steht fest: Der Verdächtige kommt aus Dortmund.
Einem Schüler des Berufskollegs Castrop-Rauxel wurde am Mittwochnachmittag (25. September) ein Link gesendet. Nachdem er geklickt hat, gelangt er zu einem Facebook-Profil. Darauf zu sehen: ein Post, der einen Amoklauf ankündigt.
Beunruhigt von der Nachricht, wandte sich der Schüler an den Schulleiter seines Berufskollegs, der wiederum hat sofort die Polizei eingeschaltet.
In dem Facebook-Post hieß es, der Urheber würde einen Amoklauf planen, die Menschen sollten sich in Acht nehmen. „Der Satz war nicht auf Castrop-Rauxel bezogen, alles war völlig vage“, sagte Andreas Wilming-Weber, Pressesprecher der Polizei Recklinghausen, am Donnerstagmorgen (26. September).

Heute Morgen stand ein Streifenwagen der Polizei vor dem Berufskolleg. © Matthias Stachelhaus
Streifenwagen der Polizei parkte vor dem Berufskolleg
Dennoch haben die Beamten die Meldung sehr ernst genommen. Am Donnerstagmorgen parkte deshalb ein Streifenwagen vor dem Berufskolleg. Laut Wilming-Weber, sei das jedoch eine reine Vorsichtsmaßnahme.
Währenddessen hat die Polizei ermittelt. Bis zum späten Morgen war nicht klar, wer der Verfasser der Nachricht war. „Der hätte überall sitzen können, es war wichtig, den Urheber zu finden“, erklärt Wilming-Weber.
Amok-Drohung schon ein paar Tage alt
Nach einer Nachtschicht von Mittwoch auf Donnerstag haben die Beamten herausgefunden, dass es sich bei dem Urheber um einen 16-jährigen Dortmunder handelt. Der hatte laut Wilming-Weber in einem Streit mit einer weiteren Person, diesen Post schon vor ein paar Tagen verfasst und veröffentlicht.
„Weder der Streit noch der 16-jährige Dortmunder selbst stehen in Verbindung zu Castrop-Rauxel“, sagt der Polizei-Pressesprecher Wilming-Weber. Es war Zufall, dass der Castrop-Rauxeler Schüler diese Nachricht gesehen hat und die Drohung auf seine Schule bezogen hat. „Es hat zu keiner Zeit Gefahr bestanden“, versichert Wilming-Weber.
Straftat, die mit bis zu drei Jahren Haft bestraft wird
Trotzdem habe der Castrop-Rauxeler Schüler richtig gehandelt. „Es war gut, dass er sich an seine Schule gewandt hat und dass sofort Screenshots der Nachricht gemacht wurden. In solchen Fällen muss sofort jemand informiert werden“, sagt der Leiter der Pressestelle. Denn auch wenn keine Castrop-Rauxeler Schule von der Drohung betroffen war, handelt es sich um eine Straftat, die durch die Polizei weiterhin verfolgt wird.
„Laut Strafgesetzbuch § 126 handelt es sich um die Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten“, erklärt der Polizeisprecher. So eine Straftat kann mit einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren bestraft werden.
Es besteht keine Gefahr - Streifenwagen abgezogen
Die Polizei hat bereits Ermittlungen eingeleitet und Befragungen mit Zeugen geführt. Der Verdächtige befindet sich jedoch nicht in Polizei-Gewahrsam, es sei nicht davon auszugehen, dass Gefahr besteht. Der Streifenwagen vor dem Berufskolleg sei laut Polizei-Sprecher inzwischen wieder abgezogen, es besteht für Schüler und Lehrer keine Gefahr.
Der Unterricht an diesem Donnerstag hat wie geplant stattgefunden. Da aber am Mittwochnachmittag noch nicht feststand, ob ein Bezug zum Berufskolleg Castrop-Rauxel besteht, wurde es den Eltern und Schülern überlassen, ob die Jugendlichen und jungen Erwachsenen zum Unterricht kommen.

Fred Nierhauve, Leiter des Berufskollegs Castrop-Rauxel (BKCR) hat es den Schülern überlassen, ob sie kommen möchten oder nicht. © Tobias Weckenbrock
Ab Freitag wieder normaler Unterricht
„Viele sind hier, viele sind aber auch nicht hier“, zog Berufskolleg-Leiter Fred Nierhauve am Donnerstagvormittag schon eine vorsichtige Bilanz. Am Freitag (27. September) müssten alle Schüler wieder kommen. Ähnlich sah es bei der benachbarten Fridtjof-Nansen-Realschule aus. „Wir machen ganz normal Unterricht“, teilte der Realschul-Konrektor Volker Supanc mit. Obwohl es auch hier besorgte Schüler und Eltern gegeben hätte.