Derzeit müssen die Eltern ihren Kindern viele Arbeitsblätter ausdrucken und zudem nicht verstandenen Stoff erklären. Daher fordert nun eine Mutter in Castrop-Rauxel die digitale Revolution.

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Mutter fordert digitale Revolution an Castrop-Rauxeler Schulen

rnBrief an Bürgermeister

Eltern waren in den vergangenen Wochen als Ersatz-Lehrer gefragt und mussten zum Teil über 200 Arbeitsblätter ausdrucken. Eine Mutter fordert nun die digitale Revolution in Castrop-Rauxel.

Castrop-Rauxel

, 25.04.2020, 11:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die vergangenen Wochen haben Eltern sowie auch Schülern viel abverlangt. Die Eltern sprangen als Ersatz-Lehrer für ihre Kinder ein und fühlten sich zum Teil überfordert.

Die Forderungen nach einer Möglichkeit des digitalen Unterrichts wird immer lauter. „Wir haben inzwischen über 200 Arbeitsblätter ausgedruckt. Können die Lehrer nicht wenigstens ein bisschen digitalen Unterricht machen?“, hieß es von einer Mutter bei der Web-Videokonferenz, die Bürgermeister Rajko Kravanja am Dienstag anbot.

Gleiche Voraussetzungen für Schüler und Lehrer

Der Bürgermeister antwortete darauf, dass man die Digitalisierung nun anders denken müsse, als man es bisher tat. Lehrer und Schüler müssten die gleichen Startvoraussetzungen haben, um einen digitalen Unterricht bewerkstelligen zu können.

Joachim Höck, Schulleiter des Adalbert-Stifter-Gymnasiums (ASG) in Castrop, sagte bereits kurz nach seinem Start an der Schule: „Meine Vorstellung ist nicht, dass ich mit meinen Schülern zum digitalen Endgerät hingehe, sondern dass das Gerät bei meinen Schülern ist.“

Silke Mreyen ist Schulpflegschaftsvorsitzende des Adalbert-Stifter-Gymnasiums und fordert eine bessere digitale Ausrüstung.

Silke Mreyen ist Schulpflegschaftsvorsitzende des Adalbert-Stifter-Gymnasiums und fordert eine bessere digitale Ausrüstung. © privat

Ein ambitioniertes Projekt, das in Zeiten der Corona-Pandemie vielleicht wichtiger ist als je zuvor. Doch ein Schritt in diese Richtung soll bald kommen. Wie bald, das ist jedoch der Schulpflegschaftsvorsitzenden des ASG, Dr. Silke Mreyen, ein Dorn im Auge.

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Sie berichtet in einem offenen Brief an Bürgermeister Rajko Kravanja von einer Lernplattform, „die das ASG sehr gerne schnellstmöglich in Anspruch nehmen möchte“. Die Stadt sei bereits im Austausch mit einer Firma, doch nun gebe es Probleme.

Silke Mreyen: „Die Schule kann diesen Prozess nicht beeinflussen“

„Da die Ausschreibung aufgrund einiger Ergänzungen aber nochmal geändert werden muss, wird nun wieder der vorgeschriebene Weg über den Bereich Informationstechnik und zentrale Dienste und dann über die Beschaffungsstelle nötig. Erst wenn dort positiv geprüft wurde, kann der Vorgang weitergehen. Die Schule kann diesen Prozess nicht beeinflussen und muss die Abläufe in der Stadtverwaltung abwarten“, heißt es im offenen Brief der Schulpflegschaftsvorsitzenden des ASG.

Daher bittet Silke Mreyen Bürgermeister Rajko Kravanja darum, den Prozess zu beschleunigen. „Wir (und wahrscheinlich auch die anderen Schulen) brauchen diese Lernplattform dringend, um die zunehmende Belastung der Eltern zu minimieren und den Schülern eine möglichst optimale Lernsituation zu bieten“, schreibt sie.

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Bislang werden die Schüler per E-Mail mit Aufgaben und Unterrichtsmaterialien versorgt. Die Schulpflegschaftsvorsitzende des ASG schreibt: „Die Eltern müssen dabei den Überblick behalten, zum Teil die Aufgaben verteilen, Fragen beantworten oder nicht verstandenen Stoff erklären. Das ist nicht optimal.“

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