Staatsanwaltschaft

Mülltonnen-Zündeleien in Castrop-Rauxel könnten richtig teuer werden

Einfach mal brennende Mülltonnen sehen: Das sollte offenbar ein Spaß sein. Dieser „Spaß“ kann für die 18- und 21-jährigen Täter richtig teuer werden. Die Staatsanwaltschaft äußert sich erstmals.

Castrop-Rauxel

, 19.09.2022 / Lesedauer: 3 min

An mehreren Stellen hat es in der Nacht vom 3. auf den 4. September im Norden von Castrop-Rauxel gebrannt: In der Wanne, Nordstraße, Kampstraße, Sonnenschein, Zimbernstraße, Am Busch.

Allein die Aufzählung der Orte, an denen Mülltonnen in Flammen standen, ist lang. Überall steckte ein Feuerwehreinsatz dahinter, überall Aufregung, zum Teil auch beschädigte Hausfassaden. Und dann ging noch ein Auto auf dem P+R-Parkplatz am Hauptbahnhof in Flammen auf.

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Wer die Täter waren, steht dabei so gut wie fest: Die Polizei nahm zwei Männer fest, einen 18-Jährigen und einen 21-Jährigen. Nun ermittelt die Kripo unter Federführung der Staatsanwaltschaft. Zuständig ist dort Jörg Schulte-Göbel, der darauf hinweist, dass die Akte derzeit noch in Händen der Kriminalpolizei liege.

Er sagt auf Anfrage unserer Redaktion: „Ja, zwei Täter wurden ermittelt, die sich auch weitgehend geständig eingelassen haben. Mangels weiterer Haftgründe sind sie nach der Vernehmung aus dem Gewahrsam entlassen worden.“

Mutmaßliche Täter nach Geständnis wieder frei

Denn nach seinen Aussagen sind sie polizeilich oder strafrechtlich vorher nicht in Erscheinung getreten. Da sie zudem geständig waren, bestehe eher nicht die Gefahr, dass sich ihre Taten wiederholen könnten.

In erster Linie wird nun ermittelt wegen einer Sachbeschädigung an den Mülltonnen. In die Kategorie Brandstiftung fallen dann erst weitreichendere Fälle. Ob der Autobrand den beiden Männern anzulasten ist, der sich etwas weiter entfernt abspielte, ist nach Aussage des Staatsanwalts noch nicht klar.

Um 4.01 Uhr wurde die Hauptwache der Feuerwehr am 4. September 2022 zu einem Mülltonnenbrand In der Wanne gerufen. Nach dem Löschen sah die Tonne so aus. Vorher gab es mehrere Einsätze ähnliche Art im Umfeld. © Feuerwehr Castrop-Rauxel

Eine zentrale Frage bei den Ermittlungen ist: Haben die Täter billigend in Kauf genommen, dass es Schäden an Häusern oder gar ein Übergreifen der Flammen auf Gebäude geben könnte? „Hier sieht es danach aus, als sei es primär um die Mülltonnen gegangen“, so Schulte-Göbel. „Das war dann offenbar so, dass sie Spaß daran hatten, eine Mülltonnen brennen zu sehen.“

Zum Strafmaß gab der Staatsanwalt zu bedenken, dass es sich bei dem einen Täter um einen 18-Jährigen handeln würde: „Da geht es eher um erziehungstechnisches Einwirken als um Bestrafung“, so Schulte-Göbel. Im Jugendstrafrecht stehe immer der pädagogische Faktor im Vordergrund. Bei dem anderen Täter könne man von einer Geldstrafe ausgehen.

Zivilrechtlich könnte es teuer werden

Aber: Es könnten schon sehr hohe Kosten auf die beiden zukommen. Denn wenn erst einmal die Versicherungen der Gebäude-Eigentümer aufmerksam würden, dass es sich hier um ermittelte, geständige und am Ende auch verurteilte Täter handle, seien über das Strafrecht hinaus auch zivilrechtliche Folgen denkbar. Dann geht es darum, wer für den entstandenen Schaden haftet.

Fakt ist: Eine Hausfassade, eine Gartenhütte und ein Auto wurden in dieser Nacht durch Brände beschädigt. Ein Polizeihubschrauber war im Einsatz, um die Täter zu ermitteln.

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