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Ständig Müll im Erin-Park: „Für mich sind das Idioten“
Müllproblem
Trotz Corona-Beschränkungen häuft sich nach manchem Wochenende der Müll im Castrop-Rauxeler Erin-Park. Gewässerwart August Wundrok sieht die Stadt in der Verantwortung und findet klare Worte.
Wieder mal gibt es Probleme mit Müll im Erin-Park. Vergangene Woche erreichte unsere Redaktion ein Bild, das eine vermüllte Bank am Teich 1 nahe dem blauen Würfel zeigt. Fotografiert wurde es kurz nach dem Wochenende (25./26.4.). Eine Woche später sieht es dort wieder genauso aus. Müll wurde einfach auf den Boden geschmissen, dabei ist der Mülleimer nicht mal voll.

Eine Woche später schaut August Wundrok an der selben Bank nach. Dort liegt wieder Müll auf der Erde. © August Wundrok
Zeitpunkt und Ort des Bildes seien austauschbar, sagt August Wundrok. „Das sieht an allen Gewässern so aus. Zu 70 Prozent besteht unsere Arbeit nur noch daraus, Müll aus dem Wasser zu ziehen. Wir kommen gar nicht hinterher.“ Wundrok ist Vorsitzender des Angel- und Gewässerschutzvereins DoCas-Blinker 1982.
Probleme mit Müll im Erin-Park gebe es schon, so lange er sich entsinnen könne, sagt der 83-Jährige. Seit mehr als 50 Jahren ist der Gewässerwart im Gewässerschutz aktiv. „Da sitzen die Leute auf der Bank und können nicht mal ihren Arm ausstrecken, sondern schmeißen es lieber auf den Boden. Für mich sind das Idioten. Normal denkende Menschen machen sowas nicht“, sagt der 83-Jährige.
Wundrok wünscht sich mehr Kontrollen
Der Wind treibe den Müll oft in Gewässer. Teilweise werde er aber auch absichtlich hinein geschmissen, sagt Wundrok. Einmal hätten sie fünf abgetretene Mülleimer aus den Teichen gezogen.
Er wünscht sich mehr Kontrollen und härtere Strafen für Menschen, die ihren Müll einfach wegschmeißen. Besonders sauer macht ihn, dass ständig leere Wodka-Flaschen auf Spielplätzen herumliegen und: „Wenn wir aufräumen, finden wir auch Hash-Tütchen und Spritzen.“ Polizei und Ordnungsamt sollten im Erin-Park mehr Präsenz zeigen, fordert Wundrok.
Vor zwei Wochen habe er sich deshalb beim Ordnungsamt beschwert. „Ich spreche das Thema auch immer wieder im Umweltausschuss an. Aber man kann sich beschweren, wie man will: Es ändert sich nichts“, sagt Wundrok. So viel Müll sei ein Zeichen, dass dort trotz des Kontaktverbotes Partys gefeiert werden.
„Das ist einfach nur schlimm“
Angesprochen auf diesen Vorwurf antwortet die Stadt schriftlich: „Die Örtlichkeit ist sowohl dem Bereich Ordnung und Bürgerservice als auch dem Bereich Stadtgrün und Friedhofswesen bekannt und wird häufig kontrolliert.“ Sitzplätze im Stadtgebiet würden gereinigt sowie bei Schäden repariert. Auch die Abfallbehälter würden regelmäßig durch den EUV Stadtbetrieb geleert.
Wundrok sagt, auf dem kurzen Dienstweg funktionierten Gespräche gut, etwa wenn er Klaus Breuer, Leiter des Bereichs Stadtgrün, auf Problemstellen aufmerksam mache. Dann sei der Müll meist schnell beseitigt, sagt der 83-Jährige. Wundrok ärgert sich über die Menschen, die dafür verantwortlich sind: „Ich finde es unmöglich, für solche Drecklappen den Müll wegzuräumen. Das ist einfach nur schlimm.“
Als gebürtiger Dortmunder bin ich großer Fan der ehrlich-direkten Ruhrpott-Mentalität. Nach journalistischen Ausflügen nach München und Berlin seit 2021 Redakteur in der Dortmunder Stadtredaktion.
