Stillschweigen kommt für Mirsad Freiberg nach den schweren Plagiatsvorwürfen, die in einem Gutachten gegen ihn erhoben wurden, wohl nicht infrage. Der Castrop-Rauxeler bezog auf Anfrage direkte Stellung zu den Vorwürfen, zeigte sich zwar wenig überrascht, dass es ein Gutachten zur Überprüfung seiner Doktor-Arbeit gebe, an der Rechtmäßigkeit seines erworbenen Titels habe der Sozialwissenschaftler allerdings keine Bedenken.
Als Turbo-Student sorgte Freiberg bundesweit für Aufsehen: Diplom in drei Semestern an der Uni Bochum, der Doktor-Titel folgte nach zehn weiteren Monaten.
Gegenüber zahlreicher Medien gab er Ende der 2000er Jahre bestimmte Lern- und Gedächtnistechniken aus dem Kung-Fu als Schlüssel zum Erfolg an. Freiberg ist Shaolin-Meister und hat eine Schule in Castrop-Rauxel betrieben.
Auch nach der jüngsten Berichterstattung dieser Redaktion meldete sich Mirsad Freiberg zu einem sachlichen Austausch. „Ich bin weiterhin überzeugt, dass sich das alles klären wird“, sagte er in einem Telefongespräch. Er wolle nun Dokumente und Belege dafür sammeln, dass seine Doktor-Arbeit keinesfalls abgeschrieben sei, wie das Gutachten behauptet.
Mit diesen will der in Castrop-Rauxel aus zahlreichen Immobilien-Geschäften bekannte Freiberg dann das persönliche Gespräch mit der Redaktion suchen. Ihm sei zwar von seinen Anwälten davon abgeraten worden, dennoch will der 56-Jährige diesen Weg gehen, kündigte er an.
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