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Micky Beisenherz nach Triell: Spott über Laschets Wind der Veränderung
Bundestagswahl 2021
Am Sonntag fand das erste große TV-Triell zwischen Armin Laschet, Olaf Scholz und Annalena Baerbock statt. In der Nachbesprechung dabei: der Castrop-Rauxeler Micky Beisenherz.
Zwei Stunden lang diskutierten Annalena Baerbock (Grüne), Armin Laschet (CDU) und Olaf Scholz (SPD) am Sonntagabend im Triell über die wichtigsten Themen der Bundestagswahl. Gleich nach dem Schlagabtausch wurde in einer prominent besetzten Talkrunde über die Sendung diskutiert. Einer der Talk-Gäste war der gebürtige Castrop-Rauxeler Micky Beisenherz.
Für den TV-Moderator und Kolumnisten gab es nach dem Triell keinen klaren Sieger: „Ich habe niemanden ganz vorne gesehen, vielleicht Annalena Baerbock.“ Sie sei in der komfortablen Position gewesen, immer auf die Fehler der Großen Koalition verweisen zu können. Gerade nach ihrem unglücklichen Auftreten in den vergangenen Wochen habe die Kanzlerkandidatin der Grünen so Boden gewinnen können.
Besonders kämpferisch gab sich in seinen Augen Armin Laschet. Der CDU-Mann sei „kurz davor gewesen, jemandem das Ohr abzubeißen“, scherzte Beisenherz. Bis zum Schlusswort sei der Auftritt von Armin Laschet dennoch „okay“ gewesen. Aber am Schlusswort ließ Micky Beisenherz kein gutes Haar.
Armin Laschet hatte darin vom Wind der Veränderung gesprochen, der ihm ins Gesicht bläst, unter dem er standhaft bleiben wolle. Beisenherz: „Anstatt zu sagen, ich nehme den Wind, setze das Segel und gebe Vollgas, heißt es nur ich bleib einfach im Wind stehen und dann weht der halt so lange an mir vorbei, bis die ganze Zukunft am mir vorbeigeweht ist.“
Überraschung über Olaf Scholz‘ Umfrage-Sieg
In einer Blitzumfrage nach der Debatte sahen 36 Prozent der Befragten Olaf Scholz als Gewinner des Triells. Annalena Bearbock 30 Prozent und Armin Laschet 25 Prozent. Vom Sieg für Scholz war Micky Beisenherz sichtlich überrascht: „Ich kann mir diese Prozentzahlen in der Form auch nicht erklären.“ Er vermutet, dass die Leute weiter an Scholz‘ Umfragehoch festhalten wollen, ungeachtet der TV-Debatte. Olaf Scholz habe sich in der Debatte als Mittelweg zwischen Aufbruch und nicht zu viel Veränderung gegeben: „Er ist einerseits ein bisschen Merkel und auch ein bisschen Baerbock. Die Frage ist nur, hält man das für glaubwürdig?“
Das Triell habe ihn in seiner Wahlentscheidung nicht beeinflusst. Für Micky Beisenherz haben die Grünen einen entscheidenden Vorteil, sie hätten mit dem Klimaschutz das attraktivste, substanziellste Thema. Dabei seien die Grünen einfach glaubwürdiger als die anderen Parteien. Von den nächsten TV-Debatten erwartet Micky Beisenherz keine neuen Erkenntnisse: „Ich glaube wir haben heute alles gesehen, was wir zum Thema Triell wissen müssen.“
Jahrgang 2000. Ist freiwillig nach Castrop-Rauxel gezogen und verteidigt ihre Wahlheimat gegen jeden, der Witze über den Stadtnamen macht. Überzeugte Europäerin mit einem Faible für Barockmusik, Politik und spannende Geschichten.
