Massenschlägerei in Castrop-Rauxel Mordkommission eingerichtet: 19-köpfiges Team klärt Vorfälle

Massenschlägerei in Castrop-Rauxel: Mordkommission eingerichtet: 19-köpfiges Team klärt Vorfälle
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Die Polizei hat am Freitagmittag angekündigt, dass eine Mordkommission in der Massenschlägerei vom Vortag ermittelt. Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen sprach in einer ersten Mitteilung von einem 19-köpfigen Ermittler-Team.

An der Wartburgstraße in Castrop-Rauxel waren am Vorabend (15.6.2023) zwei Gruppen aneinander geraten. Ein Streit von Dienstag eskalierte hier zwei Tage später in einer Gewaltorgie mit 70 bis 80 Beteiligten. Die Polizei setzte massive Kräfte ein, nachdem die Lage anfangs von den ersten Streifenbeamten vor Ort nicht in den Griff zu bekommen war.

Erste Hinweise habe die Polizei Recklinghausen am späten Donnerstagnachmittag gegen 17.45 Uhr erhalten. Es gebe eine Schlägerei zwischen 20 bis 30 Personen, hieß es in der Erstmeldung. Mehrere Zeugen schilderten, dass die beteiligten Personen unter anderem Baseballschläger, Messer und Schlagstöcke als Waffen einsetzten. Ebenfalls wurden früh mehrere Verletzte bei der Polizei gemeldet. Deshalb wurden unmittelbar mehrere Rettungskräfte angefordert.

„Zur Bewältigung der Lage war die Polizei schnell mit starken Kräften vor Ort“, urteilt Kriminalhauptkommissar Frank Schürmann in einer gemeinsamen Erklärung der Polizei und Staatsanwaltschaft von 13.45 Uhr. Unter anderem sei zur Unterstützung ein Polizeihubschrauber eingesetzt worden.

Mann (23) musste notoperiert werden

Der stand gegen 18.45 Uhr für etwa 45 Minuten in der Luft. Auch eine Einsatzhundertschaft aus Duisburg rückte an. Sie traf gegen 19 Uhr ein und setzte vor allem einige der mutmaßlichen Aggressoren auf dem K+K-Parkplatz fest.

Im Verlaufe der Auseinandersetzung seien mindestens sieben Personen teils schwer verletzt worden. Ein 23-jähriger Mann erlitt lebensgefährliche Stichverletzungen. Er habe notoperiert werden müssen.

Aus einer Personengruppe heraus wurden auch zwei Polizeibeamte angegriffen. Einer der Beamten wurde durch den Wurf einer Holzlatte leicht verletzt.

Zur Aufarbeitung des komplexen Sachverhaltes habe das Polizeipräsidium Recklinghausen noch am Abend eine 19-köpfige Mordkommission mit dem Namen „Wartburg“ eingerichtet. Die polizeilichen Arbeiten vor Ort dauerten bis in die Nacht. Auch am Freitag stand zumindest ein Streifenwagen am Schauplatz des Vortages. Weitere Polizisten waren rund ums Rochus-Hospital im Einsatz. Dort ging es um den Schutz des oder der Patienten und Vernehmungen von Zeugen.

Polizei bittet Zeugen um Videos und Fotos

Die Ermittlungen zu den Beteiligten und den Hintergründen des Streits dauern an. Zeugen des Vorfalls werden gebeten, sich bei der Polizei Recklinghausen unter der 0800 2361111 zu melden, sofern sie nicht bereits durch die Polizei befragt wurden. Zeugen, die Videos oder Fotos des Sachverhaltes aufgenommen haben, werden gebeten, die Dateien auf dem Hinweisportal der NRW Polizei hochzuladen.

Bereits am Dienstag war es im Bereich der Wartburgstraße zu Streitigkeiten mit Verletzten gekommen. Aus einer verbalen Auseinandersetzung sei gegen 19.45 Uhr ein handfester Streit geworden, heißt es, bei dem mehrere Menschen aufeinander losgegangen seien. Eine 21-Jährige aus Castrop-Rauxel musste schwer verletzt ins Krankenhaus, ein 14-Jähriger kam auch mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus. Etwa zehn Personen zwischen 11 und 49 Jahren waren an dem Streit beteiligt, so die Polizei. Alle hätten sich untereinander gekannt.

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