Makler aus Castrop-Rauxel spürt Verunsicherung Antworten auf die wichtigsten Immobilien-Fragen

Makler Anel Kicin beantwortet die drängendsten Fragen zum Immo-Kauf
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Die Zeiten für die Immobilienbranche waren schon einmal besser. Gestiegene Zinsen, Einbruch beim Neubau. Dafür sind die Kaufpreise, besonders für Bestandsimmobilien, in den vergangenen Monaten deutlich gesunken. Davon profitieren Diese etwas schwierige und unübersichtliche Lage am Immobilienmarkt wirke sich auch auf Kaufinteressenten aus, sagt Anel Kicin.

Das spüre er auch im Kontakt mit Kunden und Interessenten: „Viele fühlen sich verunsichert.“ Im Gespräch mit unserer Redaktion berichtet der Makler und Geschäftsführer von „immolink“ von den drängendsten Fragen der Castrop-Rauxeler und gibt Antworten.

Wie viel kostet es, einen Makler zu beauftragen?

Wer sich für den Kauf oder Verkauf einer Immobilie interessiert, spielt in der Regel irgendwann mal mit dem Gedanken, einen Makler zu beauftragen. Viele würden aber zögern, beobachtet Anel Kicin. Über die Dienste, die Makler anbieten, herrsche bei den Leuten viel Unsicherheit. „Ich nehme zum Beispiel ein Prozent des Kaufpreises als Provision“, erklärt Kicin. Die teils deutlich höher angesetzten Forderungen vieler anderer Immobilienvermittler hält er für „Wucher“. „Da werden teilsweise vier Prozent von beiden Kaufbeteiligten verlangt.“ Sich vorab über die Provision zu informieren, sei ganz wichtig.

Die Provision sei zudem erfolgsabhängig. Heißt: Nur wenn es zum Kauf kommt, fließt tatsächlich auch Geld. „Manche Verkäufe gehen schnell über die Bühne, woran ich dann natürlich auch gut verdiene“, sagt Makler Anel Kicin. „Aber wenn sich ein Verkauf lange hinzieht oder vielleicht sogar scheitert, stecke ich so viel Arbeitszeit rein, dass ich an der Ein-Prozent-Provision nicht viel verdiene.“ Wenn Kunden einen Maklervertrag abgeschlossen hätten, später aber dann doch nicht mehr (ver-)kaufen möchten, hätten viele außerdem Angst, dem Makler ein Ausfallhonorar zahlen zu müssen. „Das kommt immer auf die Formulierungen im Maklervertrag an“, so Kicin. „Wir verlangen das bei ‚immolink‘ grundsätzlich nicht.“

Kann ich sicher sein, eine Anschlussfinanzierung zu bekommen?

Diejenigen, die zu einem früheren Zeitpunkt für die Finanzierung eines Immobilienkaufs einen Kredit aufgenommen haben, sehen sich früher oder später mit dem Thema Anschlussfinanzierung konfrontiert. „Wer vor fünf oder zehn Jahren noch zu ganz niedrigen Zinsen finanziert hat – für den kann es jetzt natürlich unangenehm werden“, sagt Anel Kicin. Nach den Leitzinserhöhungen durch die Europäische Zentralbank (EZB) verlangen die Kreditinstitute deutlich höhere Zinsen, was viele private Käufer in Bedrängnis bringe.

Die Frage nach den Zinsen höre er sehr häufig, meint Anel Kicin. „Da lässt sich aber an ein paar Stellschrauben drehen“, so der Makler. Er empfiehlt beispielsweise einen Bankwechsel. „Je nach Bank kann es da durchaus deutliche Unterschiede geben.“ Auch Modelle mit Bausparverträgen könnten eine Antwort bieten. Außerdem lohne es sich, einen Blick auf Förderprogramme zu werfen. „Politisch werden Bestandsimmobilien zwar leider nicht so stark gefördert wie Neubauten, aber da lässt sich manchmal auch noch etwas herausholen“, so Kicin.

Der Makler Anel Kicin sitzt am Schreibtisch in seinem Büro. Im Hintergrund ist eine Schriftzug mit dem Namen seines Unternehmens "immolink.de " zu sehen.
In seiner Immolink-Filiale Am Markt 22 in der Altstadt in Castrop-Rauxel berät Anel Kicin seine Kunden. Am häufigsten beantwortet er "die Basics". © Maurice Prior

Ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um Haus oder Wohnung zu kaufen?

Auch diese Frage werde ihm häufig gestellt, so Anel Kicin. „Wir verzeichnen einen spürbaren Rückgang an Interessenten. Das merken wir zum Beispiel daran, dass weniger Anfragen über die Immobilienportale reinkommen. Viele warten momentan lieber ab.“ Auch die Verkäufer müssten aktuell niedrigere Verkaufspreise anbieten als noch vor einigen Monaten. „Der Markt passt sich aber langsam an die geänderten Umstände an“, so die Einschätzung des Maklers, „vor allem an die Zinsen.“

Er selbst gehe davon aus, dass sich die Situation am Immobilienmarkt im kommenden Jahr einpendeln werde. „Mitte nächsten Jahres werden wir meiner Einschätzung nach die Talsohle erreicht haben.“ Ob sich der Erwerb von Wohneigentum denn momentan überhaupt noch lohnt? Darauf hat Anel Kicin eine klare Antwort: „Ja, Kaufen lohnt sich nach wie vor“, so der Makler. „Auch die Mieten ziehen ja momentan stark an. Da ist Kaufen, trotz der gestiegenen Zinsen, langfristig die bessere Wahl.“

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