An der Wilhelmstraße in Castrop-Rauxel beginnt er, der Auftakt zur Mobilitätswende in der Stadt. 100 Ladesäulen für E-Autos wollen Stadt, Stadtwerke und der Castrop-Rauxeler Elektroinnungsfachbetrieb Breilmann KG und weitere private Investoren errichten.
Wir waren bei der Inbetriebnahme der ersten von 100 Ladesäule am Montagnachmittag (30.1.) dabei.
Ein gewöhnliches Wohngebiet mit vielen Mehrfamilienhäusern – hier steht sie, die erste offizielle E-Ladesäule, die die Stadtwerke Castrop-Rauxel gemeinsam mit der Stadt, privaten Investoren und der Firma Breilmann KG aus Habinghorst ans Netz bringen. Es hat etwas länger gedauert als ursprünglich geplant. Auch hier gab es Lieferschwierigkeiten. Aber nun sind die meisten der geplanten 100 Ladesäulen geliefert, die Castrop-Rauxel einem ambitionierten Ziel näherbringen sollen.
„Damit werden NRW-weit prozentual gesehen die Stadt mit der höchsten E-Ladesäulendichte sein“, sagt Bürgermeister Rajko Kravanja. Die Säulen werden derzeit grün foliert, „in Stadtwerke-Grün“, freut sich Jens Langensiepen.
Der Stadtwerkechef hebt beim Pressetermin vor allem die Hilfe der EUV Stadtbetriebe hervor. Die Mitarbeiter waren es nämlich, die geschaut haben, welche Vorschläge aus der Bürgerbeteiligung sich überhaupt umsetzen lassen. Denn nicht überall lässt sich mal eben eine E-Ladesäule aufstellen.
E-Säulen noch nicht am Netz
An der Wilhelmstraße ging das relativ problemlos, weiß Professor Ulrich Breilmann. Die Siemensladesäule, die zwei E-Autos gleichzeitig „betanken“ beziehungsweise mit Strom beladen kann, steht gleich an einem Verteilerkasten. Die Infrastruktur war da.
Das ist nicht immer der Fall. Die übrigen Ladesäulen wollen Stadtwerke, Breilmann KG und EUV in den kommenden drei bis fünf Monaten aufstellen. Am Netz sind sie dann aber noch nicht. Westnetz muss dabei helfen, dass Castrop-Rauxel dann tatsächlich das Ziel umsetzen kann.

Wann E-Autos dann tatsächlich laden können, das wollen weder Kravanja noch Breilmann und Langenspiepen sagen. Das Problem sehen sie beim Tiefbau. Da könnte es zu Terminproblemen kommen, die alles weiter verzögern. Denn im Zeitplan ist der E-Ladesäulen-Ausbau längst nicht mehr.
Als man im Mai 2022 die konkreten Pläne vorstellte, wollte man Ende des Jahres das Netz gespannt haben. Nun ist es Ende Januar 2023. Und erst eine Säule ist am Netz.
Aber die sorgt gleich für Aufmerksamkeit. Während des Pressetermins hält ein vorbeifahrender Tesla auf Höhe der Ladesäule. Der Fahrer freut sich über die neue Lademöglichkeit: „Wann kann man die denn nutzen?“, fragt er. „Ab sofort“, sagt Ulrich Breilmann.
Das Prinzip ist einfach: Die Säule akzeptiert Apps, Karten und Ad-Hoc-Ladungen. Zwischen 50 und 65 Cent je Kilowattstunde kostet der Strom, den die Stadtwerke aus regenerativen Energien bereitstellen.
Das Live-Video von der Inbetriebnahme der Ladesäule sehen Sie unter rn.de/castrop
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