Linke: Stadt soll ins Projekt "mittige Fahrradspur"

Biesenkamp, Löns- und Mühlenstraße

Die Linkspartei weist das behördliche Nein zum mittigen Fahrradschutzstreifen auf dem Biesenkamp, der Löns- und Mühlenstraße zurück. Sie will, dass Castrop-Rauxel sich dem Soester Modellversuch "Mittige Fahrradschutzstreifen" anschließt - um die Sicherheit für Radfahrer in der Altstadt zu verbessern.

CASTROP-RAUXEL

, 11.05.2016, 06:09 Uhr / Lesedauer: 2 min
Unser Fotomontage zeigt ein Teilstück des Biesenkamps nach den Vorstellungen des Arbeitskreises Bürgerfreundliche Altstadt. Danach soll der Fahrradschutzstreifen mittig angelegt werden, so dass ein Überholen von Radfahrern unmöglich ist.

Unser Fotomontage zeigt ein Teilstück des Biesenkamps nach den Vorstellungen des Arbeitskreises Bürgerfreundliche Altstadt. Danach soll der Fahrradschutzstreifen mittig angelegt werden, so dass ein Überholen von Radfahrern unmöglich ist.

Die Fraktion der Linkspartei im Rat weist das behördliche Nein zum mittigen Fahrradschutzstreifen auf dem Biesenkamp, der Löns- und Mühlenstraße zurück.

Stattdessen stellt sie im zuständigen Betriebsausschuss B1 (Mittwoch, 11. Mai, 17 Uhr, Sitzungsraum 3, Rathaus) den Antrag, dass sich die Stadt dem Soester Modellversuch „Mittige Fahrradschutzstreifen“ anschließen soll. Mit einem solchen Beitrag zur Unfallvermeidung, so Fraktionschef Ingo Boxhammer und der sachkundige Bürger Meinolf Finke, erhöhe sich die Verkehrssicherheit für Radfahrer in der Altstadt.

Modellversuch in Soest

Der auf zwei Jahre angelegte Modellversuch in Soest legalisiert eine seit mehreren Jahren dort angewandte nach geltender Straßenverkehrsordnung regelwidrige Praxis.

Zwar seien, so Finke, die Verhältnisse in Soest und Castrop sicherlich unterschiedlich. Gleichwohl sei die Wahrscheinlichkeit, dass bei 510 Bussen täglich durch die drei genannten Straßen die Gefahr einer Kollision mit einem Fahrradfahrer ständig auftauche, hoch.

Sturz einer älteren Radfahrerin

Der Sturz einer älteren Radfahrerin in der Mühlenstraße nach dem Kontakt mit einem Bus war Anlass für den Arbeitskreis Bürgerfreundliche Altstadt, über ein neues Radfahrerschutzkonzept in der Altstadt nachzudenken.

Die von den Nahverkehrsgesellschaften angeführte Verlangsamung des Busverkehrs in der Innenstadt durch Radler lässt die Linke als Argument nicht gelten. Der Verkehr bewege sich wegen der Ampelanlagen sowieso nicht schneller als zwischen zehn und 15 Kilometern pro Stunde. Die würden auch von Fahrradfahrern erreicht.

Generelles Problem

Darüber hinaus widerspricht die Linke auch der Einschätzung des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC), dass rechts aufgetragene Schutzstreifen für Radfahrer ausreichten. „Diese mögen zwar für den PKW-Verkehr ausreichend sein, aber nicht für den starken Linienbus-Verkehr in der Altstadt“ heißt es in dem Schreiben.

Die Gefährdung von Radfahrern in engen Straßen mit hohem PKW- und Busverkehr sei ein generelles Problem, so Finke. Das das Land nun aufgegriffen habe, um in einem Modellversuch zu klären, ob mittige Schutzstreifen die Sicherheit von Radfahrern zu erhöhen. Die hohe Busbelastung sei dabei durchaus hilfreich, weil sie einen weiteren wichtigen Gesichtspunkt in das Projekt einbringe.