Landwehrbach-Kanal wird für viel Geld gebaut
Emscherumbau geht weiter
Der Umbau des Emschersystems geht in den Endspurt. 2020 soll alles fertig sein. Die Emschergenossenschaft steckt jetzt 37 Millionen Euro in den Kanalbau an Landwehrbach und Co.

So sieht der Landwehrbach an Stellen aus, wo er bereits renaturiert ist. Nun geht die Emschergenossenschaft daran, auch im Norden der Stadt einen Abwasserkanal am Landwehrbach zu bauen.
Beim Emscher-Umbau dreht sich in diesem Jahr vieles um den großen Abwasserkanal Emscher – er wird im September nach fast zehn Jahren Bauzeit schrittweise in Betrieb genommen. Nicht vergessen werden sollten dabei all die Bauarbeiten, die noch an den Nebenläufen stattfinden. Zum Beispiel am Landwehrbach in Castrop-Rauxel. Hier startet die Emschergenossenschaft in Kürze den Kanalbau – investiert werden rund 37 Millionen Euro.
3,45 Kilometer langer Abwasserkanal
Hierbei handelt es sich um einen 3,45 Kilometer langen Abwasserkanal am Landwehrbach sowie 400 Meter Kanal am Börsinghauser Bach, einem kleinen Nebenärmchen des Landwehrbachs. Die unterschiedlich großen Rohre werden allesamt unterirdisch vorgetrieben. Für die ganz Technik-Verliebten: Kleinere Rohre mit Durchmessern von 70 Zentimetern und 1 Meter verteilen sich auf einer Länge von 1638 Meter. Aufgrund der geringen Durchmesser wird dieser Vortrieb unbemannt (also automatisch) gefahren.
Auf 2166 Metern werden dagegen größere Rohre (2,20 bis 2,60 Meter Durchmesser) verlegt, hier ist der Vortrieb bemannt. Insgesamt 38 Schachtbauwerke sind für den Kanalbau in Castrop-Rauxel notwendig. Zudem entsteht an der Holthauser Straße in Bladenhorst eine sogenannte Regenwasserbehandlung zur Trennung von sauberem Regenwasser von schmutzigem Abwasser. Der Bauabschnitt umfasst auch die ein oder andere besondere Herausforderung: Der Kanalbau unterquert nämlich nicht nur die Autobahn, sondern auch zwei Strecken der Deutschen Bahn.
Trennung von Regen- und Abwasser
Eine Regenwasserbehandlung dient der Trennung von sauberem Regenwasser von schmutzigem Abwasser. Im Stauraumkanal wird in starken Regenfällen das Mischwasser zunächst „angehalten“ und beruhigt. Dabei kommt das physikalische Gesetz der Schwerkraft zum Tragen: Die schwereren Schmutzsedimente setzen sich nach unten ab und können gedrosselt durch eine Ableitung in den Abwasserkanal transportiert werden.
Das oben schwimmende weitestgehend saubere und nicht klärpflichtige Regenwasser dagegen kann nach Erreichen einer bestimmten Menge und Höhe über eine sogenannte Entlastungsschwelle ins Gewässer „schwappen“. Auf diese Weise erhalten die Emscher-Gewässer sauberes Wasser, während die Abwasserkanäle und insbesondere die Kläranlagen entlastet werden.