Die Weihnachtsferien sollen vier Tage früher beginnen. © picture alliance
Coronavirus
Längere Weihnachtsferien: An Castrop-Rauxels Schulen sind Fragen offen
Zwei Tage früher in die Ferien – die Entscheidung der Landesregierung trifft bei den Gymnasien in Castrop-Rauxel auf Verständnis. Für Schüler hat sie aber auch negative Konsequenzen.
Die Weihnachtsferien in Nordrhein-Westfalen werden vorgezogen. Schon Samstag, 19. Dezember, ist erster Ferientag und nicht erst Mittwoch, 23. Dezember. So hatte es Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) am Mittwoch dem WDR mitgeteilt.
Die Reaktionen darauf im Lande sind bei Schulen, Lehrer- und Elternverbänden unterschiedlich. Die Stadt Castrop-Rauxel wartet noch ab. Zwei Schulen äußern sich.
„Bei den Kommunen ist dazu noch nichts Schriftliches von der Landesregierung angekommen. Es wird auf konkrete Anweisungen / Vorgaben gewartet“, schreibt Pressesprecherin Maresa Hilleringmann auf unsere Anfrage nach den Konsequenzen für die Schulen der Stadt.
Gymnasien können mit Entscheidung leben
Die Leiter der beiden Gymnasium in Castrop-Rauxel können mit der Entscheidung der Ministerin leben. Probleme zeichnen sich trotzdem ab.
Hintergrund der Überlegungen ist, dass die Menschen einige Tage vor Weihnachten die Kontakte möglichst beschränken sollten, damit es bei den Familienfeiern nicht zu Ansteckungen kommt. „Vorquarantäne“ ist das Stichwort. Auf Anfrage unserer Redaktion schickt Dr. Friedrich Mayer, Leiter des Ernst-Barlach-Gymnasiums, eines vorweg: „Eine offizielle Mitteilung gibt es noch nicht.“ Man habe davon bisher auch nur aus den Medien erfahren.
Dr. Friedrich Mayer, Schulleiter des Ernst-Barlach-Gymnasiums, sieht keine großen Probleme auf seine Schule zukommen, wenn die Weihnachtsferien vorgezogen werden. © Thomas Schroeter
„Ich begrüße eine solche Regelung“, sagt Friedrich Mayer. „Der Abstand zu Heiligabend wird um vier Tage erweitert, das halte ich für vernünftig.“ Organisatorisch sei das kein großes Problem für seine Schule. Für die zwei Tage seien in der Sekundarstufe II nur einige wenige Klausuren geplant, aber nicht in den Hauptfächern, sondern eher in Fächern wie Kunst. „Das lässt sich problemlos verschieben.“ Noch einfacher sei es in der Sekundarstufe I, wo die Lehrer noch freier in der Organisation der Klassenarbeiten seien.
Wenn Klausuren verschoben werden, kann es für Schüler stressig werden
Am Adalbert-Stifter-Gymnasium sieht es etwas anders aus. „An beiden Tagen sollen einige Klausuren und Klassenarbeiten stattfinden, das bringt uns etwas aus der Planung“, sagt Schulleiter Joachim Höck. „Die Arbeiten müssten vorgezogen werden.“ Das würde bedeuten, dass einige Schüler dann drei Arbeiten in einer Woche schreiben müssten. Das sei zwar rechtlich möglich, am ASG aber nicht wünschenswert. Höck: „Wenn wir umplanen müssen, wäre es für alle Beteiligten eine Herausforderung.“
Joachim Höck, Schulleiter des ASG, sagt: Werden die Weihnachtsferien vorgezogen, müssen Klausuren verschoben werden. © Matthias Stachelhaus
Auch Joachim Höck verweist am Donnerstagvormittag darauf, dass es noch keine offiziellen Stellungnahmen des Schulministeriums gebe. Noch nicht ganz geklärt sei, wie diese Tage definiert werden. Auch da hat er Unterschiedliches gehört. Für ihn wäre denkbar, dass an den beiden Tagen die Klausuren noch stattfinden könnten, aber alle anderen Kinder zu Hause blieben.
Notbetreuung für Schüler an den beiden Tagen ist noch nicht geklärt
Ungeklärt ist auch noch, wie das Betreuungsproblem gelöst wird. Die beiden Schulleiter gehen davon aus, dass es ähnlich wie beim ersten Lockdown eine Notbetreuung geben muss. Davon wären an den beiden Gymnasien die Jahrgangsstufen 5 und 6 betroffen. Am ASG waren das im Frühjahr nur vereinzelt Schüler, so Höck.
Eine dritte Frage, wie die beiden Tagen kompensiert werden, ist für den EBG-Schulleiter nicht so wichtig. Im Gespräch sind, dass Rosenmontag und Karnevalsdienstag dann nicht schulfrei sein soll. Friedrich Mayer: „Ob die zwei Tage nachgeholt werden müssen, ist nicht entscheidend.“
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