Überall Ladesäulen – und weitere Kritik Stadtwerke-Chef erklärt Hintergründe im Video

Überall Ladesäulen und Kritik daran: Stadtwerke-Chef erklärt Hintergründe
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Es ist ein Dauerbrenner-Thema, seit vor einigen Monaten die ersten dieser grünen Ladesäulen im Stadtgebiet auftauchen. Und es werden immer mehr: Die Stadtwerke bauen und bauen und bauen mit ihren Partnerunternehmen.

Am Hallenbad, an der Westheide in Dingen, auf Gehwegen in Wohngebieten und an Parkplätzen in der Peripherie: Castrop-Rauxel bekommt ein 100-Säulen-Ladenetz in der Öffentlichkeit. Das soll denen helfen, die in einer Mietwohnung leben und ohne Lademöglichkeit sind, aber dennoch umsteigen wollen.

Seit Wochen ärgern sich Menschen: Warum stehen nun Säulen vor meiner Tür? Ich habe doch gar kein Elektroauto, meine Nachbarn auch nicht. Darf ich da immer noch parken? Und andere, die ein E-Auto haben, wundern sich: Warum ist das Ding nicht angeschlossen? Es steht doch schon seit Wochen da. Und was ist eigentlich mit Markierungen und Schildern?

Kommt. Aber nach und nach. Der Plan ist laut Stadtwerke-Chef Jens Langensiepen, jede dieser Säulen in den kommenden Wochen und Monaten ans Netz zu bringen. Vor den Säulen, an denen jeweils zwei Autos tanken können, sollen Rechtecke auf der Straße markiert werden mit dem Elektro-Symbol. Hier darf man dann künftig nur stehen, solange man elektrisch auftankt. In der Regel dauert das um die zwei Stunden.

Die Standorte der Ladepunkte wurden zusammen mit den Castrop-Rauxelern ermittelt: Sie waren aufgerufen, Wunsch-Standorte mitzuteilen. Dabei konnte nicht jeder Wunsch erfüllt werden, denn stets ging es um die Frage der Machbarkeit. Stromversorgung, öffentliche Flächen und Parkraum waren die Mindest-Anforderungen. Entstanden ist eine ziemlich flächendeckende Versorgung, die alle Stadtteile und große Siedlungen zu berücksichtigen versucht.

Grundsätzlich gibt es ein Akzeptanz-Problem. Noch, glaubt der Stadtwerke-Chef Jens Langensiepen. Die Antriebswende komme, das sei sicher. Wo heute noch der Verbrenner der Standard sei, der an Tankstellen mit Diesel oder Benzin befüllt wird, ist in einigen Jahren das Elektroauto der Standard.

Die Kfz-Hersteller, auch die großen deutschen Marken, stellen sich darauf ein und ihre Unternehmen um, während sie von Herstellern wie Tesla oder weitaus stärker elektrifizierten Firmen gerade etwas überholt werden.

„Ein Blick auf die Neuzulassungs-Statistik zeigt“, sagt er bei all der Kritik ganz gelassen, „dass die E-Mobilität starken Zulauf hat. Zudem ist das Verbrenner-Aus politisch gewollt.“ Er sei davon überzeugt, „dass sich mit zunehmender Bereitstellung von Ladeinfrastruktur immer mehr Menschen für ein E-Auto entscheiden werden“.

Stadtwerke-Chef im Interview und eine große Karte mit allen Ladepunkten zum Anklicken auf rn.de/castrop

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