Straßen.NRW saniert ab Frühjahr 2022 den Altstadtring in Castrop-Rauxel. Im Zuge dessen will die Stadt den Verkehr für Fahrräder und Kraftfahrzeuge komplett neu organisieren. © Jens Lukas (Archiv)
Straßenumbau
Kreisverkehr am Ende des Altstadtrings? Erste Bürgerideen zum Umbau
Klingt kompliziert, wenn man auf die Website schaut: Kollaboratives Gesetzgebungsverfahren. Konkret geht es um: Wie soll der Altstadtring umgebaut werden? Es gibt erste Ideen aus der Bürgerschaft.
Früher war das oft so: Die Stadtverwaltung entwickelte nach politischem Auftrag aus dem Stadtrat mit Experten ein Konzept zum Umbau einer Straße, manchmal auch zusammen mit einer übergeordneten Behörde, je nachdem, wer der sogenannte Baulastträger ist – sprich: Wer für die Straße zuständig ist.
Dann gab es einen Vorschlag, manchmal eine Debatte, manchmal einen schnellen Beschluss im Stadtrat, eventuell noch Nachbesserungen – und dann wurde ausgeschrieben, Aufträge erteilt, gebaut. Fertig.
Und heute? Beim Altstadtring dreht die Stadtverwaltung zusammen im Straßen.NRW nun eine weitere Schleife: Dass eine Sanierung ansteht, ist klar. Dass ein Umbau der weitgehend vierspurig ausgebauten Straße sinnvoll ist, dass hier der Radverkehr eine große Rolle spielen soll, steht auch fest. Nun aber werden die Bürger beteiligt. Sie sollen ihre Ideen und Wünsche zu den Plänen äußern, Anregungen geben und Kritik loswerden.
Das geschieht gerade unter anderem über eine Internetplattform mit dem schönen Namen „mitmachen.castrop-rauxel.de“. Fachleute nennen das Programm auch Consul. Es ist eine Plattform, auf der man Pläne einsehen, dazu Kommentare abgeben und Anregungen hinterlassen kann.
Bürgerbeteiligung kann Fördergelder bringen
Während dieser Prozess für die einen zu lange dauert, ist er für die anderen Voraussetzung dafür, Fördergelder für das Projekt zu bekommen. Und eine Möglichkeit, die Menschen selbst in einer direkteren Weise, nicht bloß über ihre politischen Vertreter, mitentscheiden, zumindest aber mitgestalten zu lassen.
Getan haben das zum Thema Altstadtring, der vom Engelsburgplatz bis zur Bochumer Straße reicht, bisher zwei Personen. Sie beschäftigen sich in ihren Ideen auch mit den besagten Enden der Straße. Feuerwehrchef Ulrich Vogel selbst schreibt in einem Kommentar etwas zu einer möglicherweise geplanten Fußgängerampel an der Feuerwehrausfahrt der Hauptwache an der Frebergstraße.
„Die Ampelsteuerung hat sich in den vergangenen Jahren im Sinne der Verhältnismäßigkeit in der Praxis gut bewährt“, meint er. Es geht dabei um eine Art Bedarfsampel, die über das gesamte Carrée geschaltet ist: Wenn die Feuerwehr zu einem Einsatz ausrückt, dann wird die Ampel auf grün geschaltet, während alle anderen Ampeln an den vier Enden des Engelsburgplatzes Rot zeigen, mitunter längere Zeit.
Vogel weiter: „Ausrückende Einsatzfahrzeuge sind von Fußgängern (...) visuell wie auch akustisch gut wahrnehmbar. Die zusätzliche Errichtung einer Fußgängerampel auf dem Gehweg vor der Alarmausfahrt würde m.E. zu keiner nennenswerten Erhöhung der Sicherheit führen.“ Und er ergänzt mit Blick auf die mittelfristige Planung: „Darüber hinaus besteht die Absicht, den Wachstandort aufzugeben.“
Christoph "Mücke" Kirchhelle hat gezeichnet. Er kann sich gut einen Kreisel an der Bochumer Straße vorstellen (Anm. d. Red: Die Zeichnung stellt er uns in dieser abgeschnittenen Form zur Verfügung). © Christoph Kirchhelle
Kreisverkehr an der Karlstraße?
Die zweite Anregung beschäftigt sich mit der T-Kreuzung an der Bochumer Straße. Christoph Kirchhelle, vielen bekannt als Bierbrauer vom Brauhaus Rütershoff, schreibt, man könne doch „von der Bochumer Straße aus abgehend einen Kreisverkehr gen Karlstraße und Altstadtring einrichten. Die vierte Ausfahrt dient als Einsatzausfahrt der Polizei“. Damit werde die andere Kreuzung an der Wache / Widumer Straße entlastet.
Noch bis zum 8. August besteht die Möglichkeit, weitere Anregungen zu hinterlassen: unter mitmachen.castrop-rauxel.de. „Sämtliche Mitteilungen werden gesichtet und fachlich geprüft und fließen je nach Beurteilung durch die Experten in die weitere Planung mit ein“, heißt es aus der Stadtverwaltung. Stadtbaurätin Bettina Lenort gilt inzwischen als Bürgerbeteiligungs-Verfechterin: Wiederholt unterstrich sie, wie großartig sie den Prozess zur Aufstellung eines neuen Baugebiets in Dingen findet.
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