Die Bauarbeiten zur Sanierung des Westrings dauern nicht nur viel länger. Sie kosten auch viel mehr Geld.

© Matthias Langrock

Der EUV hat sich bei der Sanierung des Westrings kräftig verkalkuliert

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Die Westring-Baustelle dauert nicht nur viel länger, sie wird auch weitaus teurer, als vom EUV kalkuliert. Zu den angekündigten 355.000 Euro kommt eine ordentliche sechsstellige Summe hinzu.

Castrop-Rauxel

, 06.06.2021, 05:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Eigentlich sollte es für den Stadtbetrieb EUV eine Routine-Baustelle werden. Eigentlich. Denn die Sanierung der Fahrbahn auf dem Westring zwischen der A42-Anschlussstelle Bladenhorst und der Holthauser Straße hat sich als schwieriger und nun auch teurer erwiesen, als vom EUV geplant und angekündigt.

Eigentlich, um bei der Vokabel zu bleiben, hatte der EUV Anfang April angekündigt, dass die Fahrbahn-Erneuerung zwischen der Holthauser Straße und dem Wanderparkplatz in der Nähe der A42-Anschlussstelle in sechs Wochen fertig werden und 355.000 Euro in Anspruch nehmen würde.

Böse Kommentare auf Facebook gab es schon

Eigentlich. Uneigentlich musste EUV-Chef Michael Werner unlängst zurückrudern und mitteilen, dass die Baustelle nicht in den geplanten sechs Wochen abgeschlossen werden kann. Böse Stimmen auf Facebook kommentierten das mit einem „Hätte ich beim EUV auch nicht erwartet“.

Denn aufgrund „schwieriger Bodenverhältnisse“, die nach Darstellung des EUV „nicht vorhersehbar waren“, hat sich die Fertigstellung verzögert. Das schrieb der EUV am 12. Mai in einer weiteren Pressemitteilung. Die Maßnahme, so war zu erfahren, würde voraussichtlich vier weitere Wochen in Anspruch nehmen. Die Arbeiten sollten voraussichtlich noch bis Mitte Juni dauern.

„Der Straßenaufbau, der vor Ort vorgefunden wurde, weicht von den Angaben des Bodengutachtens ab“, erklärte EUV-Vorstand Michael Werner dazu. Und: „Derartige Bauzeitenveränderungen sind nicht ungewöhnlich“. Außerdem habe man bei Asphaltfräsarbeiten eine überasphaltierte Randbefestigung aus Beton gefunden und habe die Kanalisation noch reparieren müssen.

Was Michael Werner am 12. Mai nicht mitteilte, erfuhr jetzt der Stadtrat. Denn bei der Sondersitzung, die zur Diskussion über die Sanierung des Stadtmittelpunktes anberaumt worden war, kam auch noch der Westring aufs Tapet. Hier war einer Tischvorlage zu entnehmen, dass der Rat überplanmäßige Mittel für den Westring bereitstellen muss.

Ausgleich durch Minderauszahlungen an anderen Stellen

Zu den angekündigten 355.000 Euro Kosten kommen demnach weitere 275.000 Euro für den Westring hinzu. Davon gibt es zwar 130.000 Euro aus einer Investitionszuwendung. Und der verbleibende Mittel-Mehrbedarf werde durch Minderauszahlungen bei den Bushaltestellen Altstadtring und Abbiegespur Altstadtring ausgeglichen.

Trotzdem werden aus „eigentlich“ 355.000 Euro nun 630.000 Euro für diese Baustelle.

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