
© Tobias Weckenbrock
Neubau der Wartburgbrücke: EUV-Chef als Visionär oder Märchen-Onkel
Meinung
Die Wartburgbrücke ist noch gar nicht geplant, soll aber 2025 fertig sein. EUV-Chef Michael Werner gibt da wohl den Märchen-Onkel, befürchtet unser Autor. Und hat ein anderes Projekt im Kopf.
Eine Sache vorweg: Ein Neubau der Wartburgbrücke über die Emscher ist total wichtig. Nicht nur, aber gerade für Radfahrer, die hier wie so oft das letzte Glied in der Verkehrskette sind. Die Idee, die EUV-Chef Michael Werner da vorgestellt hat, ist nur zu begrüßen!
Jetzt aber kommen, wen wundert es, meine Einschränkungen. Fangen wir mit dem Zeitpunkt an, zu dem die Idee formuliert wird. Warum, so frage sicherlich nicht nur ich mich, kommen EUV, Emschergenossenschaft und Kreis bitte erst jetzt auf den Einfall, dass eine solche Brücke hilfreich wäre?
Die Pläne dafür könnten, nein müssten schon seit Jahren fix und fertig in der Schublade liegen, denn außer den Behörden weiß jeder Mensch in Castrop-Rauxel, wie brenzlig die Situation dort ist.
Zeitplan ist niemals zu halten
Der zweite Aspekt, der mir Kopfschmerzen bereitet: Wenn man daran denkt, wie unendlich lange drei Behörden alleine brauchen, um den simplen Pendlerparkplatz an der B235 in Henrichenburg zu realisieren, quasi die Routine-Blinddarmoperation in Sachen Bauplanung, der kann nur herzhaft lachen, wenn Michael Werner davon redet, dass man die Brücke bis 2025 fertig haben wolle.
Mein Tipp: Wir werden mindestens das Jahr 2030 schreiben, ehe das Ding steht. Dann ist selbst das „Emscherland 2020“, das kein „Emscherland 2020“ geworden ist, schon ein alter Hut. Und ich bin in Rente.
1961 geboren. Dortmunder. Jetzt in Castrop-Rauxel. Vater von drei Söhnen. Opa. Blogger. Interessiert sich für viele Themen. Mag Zeitung. Mag Online. Aber keine dicken Bohnen.
