Klinsis Kneter kommt aus Castrop-Rauxel

Physiotherapeut beim US-Team

Wenn die US-Boys am Dienstag im Achtelfinale gegen Belgien topfit sind, hat ein Castrop-Rauxeler daran kräftig mitgewirkt. Niklas Albers ist Klinsis Kneter. Den 40-jährigen Fitness-Experten lässt US-Nationaltrainer Jürgen Klinsmann extra einfliegen, damit er sein Team betreut.

CASTROP-RAUXEL

01.07.2014, 09:45 Uhr / Lesedauer: 2 min
Niklas Albers (l.) ist Therapeut der US-Fußball-Nationalmannschaft und gehört damit zum Team um Nationaltrainer Jürgen Klinsmann und dessen Co-Trainer Andreas Herzog (r.).

Niklas Albers (l.) ist Therapeut der US-Fußball-Nationalmannschaft und gehört damit zum Team um Nationaltrainer Jürgen Klinsmann und dessen Co-Trainer Andreas Herzog (r.).

Der große, schlanke 40-Jährige aus Castrop-Rauxel fällt nicht weiter auf. Nach dem Training sammelt er Bälle ein oder trägt die Wasserflaschen. Dennoch ist er für Trainer und Team unverzichtbar. Seine genaue Job-Bezeichnung lautet Myoreflex-Therapeut – einen wie ihn gibt’s in ganz Amerika nicht. „Mir ist mal gesagt worden, dass der Jürgen Klinsmann immer die Besten heranzieht - und deshalb bin ich jetzt wahrscheinlich hier“, sagte Albers schmunzelnd der Nachrichtenagentur dpa. Dabei darf er sich tatsächlich als etwas Besonderes fühlen. Als Klinsmann noch Bundestrainer war, holte er amerikanische Fitness-Experten zum DFB. Jetzt hingegen lässt er Albers extra aus Deutschland zur US-Nationalmannschaft einfliegen.

„Myoreflextherapie ist eine Therapieform, die sich auf die eigenen Körperreflexe auswirkt und relativ schnell anschlägt. Sie kommt aus Europa und ist in den USA noch ziemlich unbekannt“, erklärt Albers. Als sich Klinsmann vor einigen Jahren mit Bandscheibenproblemen herumplagte, ließ er sich von Dr. Kurt Mosseter behandeln, der als Erfinder der Myoreflextherapie gilt. Anschließend war der Schwabe so begeistert, dass er einen derartigen Spezialisten bei der US-Mannschaft haben wollte – Mosseter empfahl Albers.

Obwohl der vor knapp drei Jahren auf Klinsmanns Anruf vorbereitet war, sei es „anfangs schon ein bisschen komisch gewesen“, erinnert sich Albers. Letztlich habe sich aber ein ganz lockeres Gespräch entwickelt.

Mittlerweile duzt er Klinsmann ebenso wie Co-Trainer Andreas Herzog und Berater Berti Vogts. Und er ist bei den Spielern beliebt. Der Ex-Schalker Jermaine Jones sagt: „Er ist immer gut für einen Spruch, ein lustiger Kerl und bringt mit seiner Art schon etwas Gewisses rein in die Truppe“, betont der ehemalige Spieler von Schalke 04. Mit dem US-Teams identifiziert sich Albers sehr. Vor dem Spiel gegen Deutschland gestand er: "Da bin ich ehrlich, da schlägt mein Herz schon für die USA."

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