
© Volker Engel
Kirchenkreis: Der neue Superintendent kommt aus Castrop-Rauxel
Evangelische Kirche
Zwei in Castrop-Rauxel bestens bekannte Kirchenvertreter bewerben sich um das Amt des Superintendenten im Evangelischen Kirchenkreis Herne/Castrop-Rauxel in der Nachfolge von Reiner Rimkus.
Am Samstag, 3. Oktober, wird die Kreissynode, die aus Gründen des Infektionsschutzes diesmal nicht öffentlich tagt, das neue Leitungsgremium im Evangelischen Kirchenkreis Herne/Castrop-Rauxel wählen. Gesucht wird unter anderem ein Nachfolger für den bisherigen Superintendenten Reiner Rimkus, der im Sommer 2021 seinen Ruhestand antritt.
Für das Superintendenten-Amt bewerben sich zwei in Castrop-Rauxel in Kirchenkreisen sehr bekannte Gesichter: Pfarrerin Claudia Reifenberger und Pfarrer Arno Wittekind.
Weitere Ämter sind zu besetzen
Zudem müssen auch alle weiteren Plätze im Kreissynodalvorstand besetzt werden. Der Vorstand wird von der Kreissynode aus ihrer Mitte gewählt und leitet in ihrem Auftrag den Kirchenkreis.
Er besteht neben dem Superintendenten aus dem Assessor (Stellvertreter des Superintendenten), dem Skriba (Stellvertreter des Assessors) und in der Regel vier, in Ausnahmefällen sechs Synodalältesten. Während die ersten drei Ämter von Theologen besetzt werden, sind die Synodalältesten stets Nicht-Theologen.
Pfarrer Burkhard Giese kandidiert für das Amt des Assessors, der ebenfalls in Castrop-Rauxel tätige Pfarrer Sven Teschner für das des Skribas und Lars Batzer, Klaus-Dieter Gülck, Iris Karge, Michael Wippich sowie Marita Wolniak für das Amt des/der Synodalältesten.
Die Tagung beginnt um 9 Uhr – mit Andacht, Grußworten und der Konstituierung der Synode – in der Dreifaltigkeitskirche am Regenkamp 78 in Herne. Sie wird letztmals geleitet vom bisherigen Superintendenten Reiner Rimkus.
Zwei Bewerbungen um die Rimkus-Nachfolge
Pfarrerin Claudia Reifenberger und Pfarrer Arno Wittekind bewerben sich im Kirchenkreis Herne um die Nachfolge von Rimkus.

Claudia Reifenberger ist 55 Jahre alt und in der Kirchengemeinde Castrop-Rauxel-Nord tätig. © Kirchenkreis
Pfarrerin Claudia Reifenberger ist 55 Jahre alt. Die gebürtige Siegenerin hatte ihre erste Pfarrstelle in der Kirchengemeinde Lünen. Sie war als Scriba Mitglied im Kreissynodalvorstand des Kirchenkreises Lünen und begleitete die Vereinigung der drei Dortmunder Kirchenkreise mit dem Kirchenkreis Lünen. Im vereinigten Kirchenkreis Dortmund war sie stellvertretende Assessorin.
Seit 2016 ist Claudia Reifenberger Gemeindepfarrerin in der Kirchengemeinde Castrop-Rauxel-Nord. Hier hat sie die Vereinigung der Kirchengemeinde Habinghorst und der Friedenskirchengemeinde Castrop-Rauxel als Presbyteriumsvorsitzende begleitet. Claudia Reifenberger ist ledig.

Pfarrer Arno Wittekind ist ebenfalls 55 Jahre alt und in der Castroper Paulus-Gemeinde tätig. © Kirchenkreis
Pfarrer Arno Wittekind ist ebenfalls 55 Jahre alt. Der gebürtige Wanne-Eickeler hatte seine erste Pfarrstelle in der Kirchengemeinde Eickel; seit 2012 ist er Gemeindepfarrer in der Paulus-Kirchengemeinde Castrop.
Als Synodalassessor ist er Mitglied im Kreissynodalvorstand des Kirchenkreises Herne. Zuletzt hat er ein Buch geschrieben, in dem er biblische Impulse für Fragen nach Gottesdienst und kirchlichem Aufbruch heute entfaltet.
Wittekind ist verheiratet und hat zwei Kinder. Seine Ehefrau Petra Stach-Wittekind arbeitet als Religionspädagogin im Eine-Welt-Zentrum des Kirchenkreises Herne.
Leitender Geistlicher für über 60.000 Gemeindeglieder
In der Kreissynode sitzen am Sonntag 73 stimmberechtigte Synodale, die zur Wahl schreiten dürfen. Der neue Superintendent muss dabei eine absolute Mehrheit der Stimmen auf sich vereinen, muss in diesem Fall also mindestens 38 Ja-Stimmen für sich erzielen.
Dienstantritt des Rimkus-Nachfolgers oder der Nachfolgerin ist am 1. Dezember 2020. Er oder sie wird dann leitender Geistlicher von derzeit 60.457 evangelischen Gemeindegliedern (Stand: 1.9.2020) in Castrop-Rauxel (19.284), Herne (21.323) und Wanne-Eickel (19.850).
ZAHLEN ZUM EVANGELISCHEN KIRCHENKREIS
- Die Zahl der Gemeindeglieder im Kirchenkreis Herne/Castrop-Rauxel hat in den vergangenen 34 Jahren massiv abgenommen: 1986: 107.000, 1997: 90.000, 2009: 77.000, 2017: circa 66.000, 2020: 60.457.
- Dem Kirchenkreis stehen in diesem Jahr Kirchensteuermittel in Höhe von 9,324 Millionen Euro zur Verfügung. Dieses Geld (2019: 9,054 Millionen) wird aufgeteilt auf die zehn Kirchengemeinden für die Gemeindearbeit sowie die kreiskirchlichen Dienste.
- Die Gemeinden bekommen in diesem Jahr für ihre Gemeindearbeit jeweils 28,50 Euro pro Gemeindeglied – das sind 3,50 Euro mehr als im Jahr 2019. Den Castrop-Rauxeler Gemeinden stehen damit rund 550.000 Euro für ihre Arbeit zur Verfügung.
1961 geboren. Dortmunder. Jetzt in Castrop-Rauxel. Vater von drei Söhnen. Opa. Blogger. Interessiert sich für viele Themen. Mag Zeitung. Mag Online. Aber keine dicken Bohnen.
