Im Winter Energie zu sparenist auch ein Thema für die Kirchengemeinden. Die evangelischen Gemeinden in Castrop-Rauxel preschten vor, die Kirchen in diesem Winter zu räumen und Gottesdienste in zentralen Kirchen oder Gemeindehäusern auszurichten, damit man sie nicht alle beheizen muss.
Neben der Paulus-Kirchengemeinde war nun mit St. Franziskus Schwerin auch eine erste katholische Gemeinde soweit: Am Wochenende wurden die ersten Gottesdienste in Ausweich-Quartieren gefeiert.
Gebetet und gefeiert wird unter den Katholiken auf Schwerin nun erst einmal in der Kapelle auf dem Friedhof an der Westhofenstraße. Dort haben rund 80 bis 100 Gläubige Platz. Angesichts der hohen Energiepreise hatte sich die Gemeinde entschieden, anstelle der Pfarrkirche an der Frohlinder Straße das kleinere Gebäude auf dem Friedhof für die Gottesdienste zu nutzen.
Über Weihnachten und Neujahr soll es eine kurze Rückkehr in die Pfarrkirche geben, wegen der höheren Kirchenbesucherzahlen.
Die Zukunft von St. Franziskus
In der Schweriner Wohnsiedlung wird sich aber viel tun: Das Projekt heißt „Franziskushöfe“ und wird im Hintergrund weiter geplant: Die Kirche auf Schwerin wird bis auf den Kirchturm abgerissen. Dort entstehen nach den Plänen im ersten Schritt 26, später eventuell 14 weitere Seniorenwohnungen und Gemeinderäume. Die Kita ein paar Häuser weiter wird ebenfalls ausgebaut. Die Friedhofskapelle wird dann zur neuen Pfarrkirche.
Die evangelische Paulus-Kirchengemeinde wird sowohl die Pauluskirche an der Alleestraße als auch die Lutherkirche in der Altstadt erst zu Weihnachten wieder beheizen. Gottesdienste finden dort nun in den Gemeindesälen statt.
„Um im Wichernhaus die gleichen Möglichkeiten für die moderne Musik und die Übertragung ins Internet zu schaffen, waren Ehrenamtliche mehrere Stunden mit dem Umbau beschäftigt“, berichtet Pfarrer Arno Wittekind. Und: „Am Ende bot das Haus einen würdigen Rahmen für den Gottesdienst.“
Zusammenrücken als Chance
Bei den Protestanten fiel der Umzug ins Gemeindehaus zusammen mit dem Start des Konfirmandenprojektes: Das letzte halbe Jahr vor der Konfirmation werden die Jugendlichen von nun an in Kleingruppen unterrichtet. In dieser Zeit besuchen sie gemeinsam Gottesdienste und bereiten sich so auf das große Fest vor. Fast zu klein wurde darum der große Saal des Wichernhauses für die Menge der Besucherinnen und Besucher am Sonntag.
Nach dem Gottesdienst blieben derweil viele Gemeindeglieder noch zum Kirchcafé zusammen und nutzten die Gelegenheit zum gemeinsamen Mittagessen. „An jedem ersten Sonntag im Monat bereitet ein Kochteam ein offenes Mittagessen vor. Es wird durch Spenden der Gemeindeglieder finanziert.
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