Kirchen im Castrop-Rauxeler Norden werden hinterfragt Planungen im Pastoralverbund Corpus Christi

Planungen in Corpus Christi: Kirchen im Norden werden hinterfragt
Lesezeit

Die Kirchen von St. Antonius am Ickerner Marktplatz, im Herzen des größten Stadtteils von Castrop-Rauxel, und St. Josef in Habinghorst: Sie wirken unerschütterlich. Auch in Zeiten, in denen viele Mitglieder der katholischen Kirche den Rücken gekehrt haben, kann man sich kaum vorstellen, dass sie jemals aus dem Stadtbild verschwinden. Aber gilt das auch für St. Barbara und Herz Jesu?

Es ist noch nicht klar. Aber klar ist: Die Gemeinden und ihre Mitglieder werden nun in einem Prozess intensiv darüber nachdenken. Dabei bekommen sie professionelle Hilfe von Seiten des Erzbistums Paderborn, heißt es jetzt in einer Mitteilung aus dem Pastoralverbund Corpus Christi.

Demnach stehen die nächsten Monate, vielleicht auch Jahre unter dem Stichwort „Immobilienstrategie“. Das ist der Begriff, den das Bistum im Jahr 2021 für diesen Prozess erfunden hat. Darin sollen Perspektiven für die langfristige Nutzung der vorhandenen Gebäude entwickelt werden. Heißt übersetzt: Man will die Kirchen und die Gemeindehäuser und Vikarien nicht einfach aufgeben, sondern weiter nutzen – nur eben vielleicht ganz anders.

Der Pastoralverbund Süd St. Lambertus hatte schon 2021 den Plan verkündet, die Franziskuskirche auf Schwerin zu entwidmen und in das Wohn- und Gemeinschaftsprojekt „Franziskushöfe“ aufgehen zu lassen. Die Gottesdienste sollen auf Dauer in der Friedhofskapelle gefeiert werden, die ohnehin für Trauerfeiern unterhalten wird und für die meisten Gottesdienste im Jahr von der Größe ausreichend ist. Vielleicht sogar besser geeignet und stimmungsvoller, auf jeden Fall aber sparsamer zum Beispiel beim Beheizen als eine halbleere Kirche. Umgebaut wurde auf Schwerin bisher auch noch nichts, aber der Plan schien schon relativ weit ausgearbeitet.

Pfarrer Zbigniew Szarata feierte beim Gemeindefest von St. Josef in Habinghorst im Mai 2022 einen Open-Air-Gottesdienst vor der Kirche. Was wird aus den Gebäuden im Pastoralverbund in Zukunft?
Pfarrer Zbigniew Szarata feierte beim Gemeindefest von St. Josef in Habinghorst im Mai 2022 einen Open-Air-Gottesdienst vor der Kirche. Was wird aus den Gebäuden im Pastoralverbund in Zukunft? © Tobias Weckenbrock (2022)

Bei Corpus Christi heißt es wörtlich: „Die Kirchen, Gebäude und Flächen sollen neu belebt werden. Leerstände sollen vermieden und eine bedarfsgerechte Nutzung angestrebt werden.“ Das ist das Ziel der Strategie, aber es ist noch mit Leben zu füllen.

Das soll nun geschehen. „Im kommenden Jahr soll in unserem pastoralen Raum der Prozess mit der Beratung seitens des Erzbistums Paderborn beginnen“, so die Pfarrei in einer Mitteilung an unsere Redaktion. Man wolle schon die Zeit bis zum Start des Immobilienprozesses sinnvoll nutzen. „Daher möchten wir gerne eine Arbeitsgruppe ins Leben rufen.“ Man werde sich darin einmal im Monat zu einem Abendtermin treffen, über Ideen beraten, Anregungen besprechen sowie Vorschläge erarbeiten.

Auch Externe können sich melden

Vertreter der Gremien der Pfarrei werden an dieser Arbeitsgruppe teilnehmen. „Wir möchten aber auch Interessierte aus den Gemeinden und der Stadt Castrop-Rauxel dazu ermutigen, heißt es. Ein erstes Treffen der Arbeitsgruppe ist für Montag, 30. September 2024, um 19.30 Uhr im Gemeindehaus von St. Josef, (Lessingstraße) geplant. Die weiteren Termine werden dort von den Mitgliedern der Gruppe festgelegt.

Wenn jemand an der Mitarbeit in der Arbeitsgruppe interessiert ist oder unabhängig von der Teilnahme an der Arbeitsgruppe Vorschläge zur Nutzung einer Immobilie unterbreiten möchte, bittet die Gemeinde schon im Vorfeld um Rückmeldung bis zum 14. September im zentralen Pfarrbüro, Tel. 02305 963447, E-Mail info@corpus-christi-cas.de oder bei der Verwaltungsleiterin Tabea Trojan unter T.Trojan@corpus-christi-cas.de.