Irina Fenske: Speaker-Award für Castrop-Rauxelerin mit ukrainischen Wurzeln

„Speaker Slam“

Die Veranstaltung nennt sich „Speaker Slam“: Auf der Bühne stehen Menschen aus ganz Deutschland, die vier Minuten Zeit haben für eine Rede. Eine Castrop-Rauxelerin nahm mit ihrem Projekt Teil.

Castrop-Rauxel

, 07.02.2022, 11:51 Uhr / Lesedauer: 2 min
Irina Fenske aus Castrop-Rauxel startet ein neues Projekt zur Unterstützung ausländischen Frauen in Deutschland. Auf einer Bühne gewann sie kürzlich einen "Golden Award" für ihre Sprech-Fähigkeiten.

Irina Fenske aus Castrop-Rauxel startet ein neues Projekt zur Unterstützung ausländischen Frauen in Deutschland. Auf einer Bühne gewann sie kürzlich einen "Golden Award" für ihre Sprech-Fähigkeiten. © Pfau

Bei einem internationalen „Speaker Slam“ hat Irina Fenske aus Castrop-Rauxel jetzt einen „Golden Award“ erhalten. Organisiert war der Slam von Hermann Scherer, einem offenbar bekannten Speaker-Trainer. Pitches von rund 50 Speakern wurden in fünf Länder live übertragen und von einer professionellen Jury unter die Lupe genommen. Fenske sprach zum Thema „Ausländische Frauen in Deutschland“. Sie betreibt an der Gerther Straße ein Yoga-Studio.

„Die größte Herausforderung war die Zeit“, so Irina Fenske nach dem Auftritt gegenüber unserer Redaktion. Jeder der 50 Speaker hatte vier Minuten, um die Essenz der eigenen Botschaft dem Publikum zu präsentieren. Einen Golden Award bekommt laut Website des Veranstalters jeder Teilnehmer, einen Sieger-Award nur einer, gekürt von einer Jury. Die Teilnahme selbst ist kostenlos für die Auftretenden, aber wer Technik, Fotograf, Fotos, Fotonachbearbeitung, Kamerateam und Videomaterial haben und hinterher öffentlichkeitswirksam nutzen möchte, zahlt eine Pauschale: 600 Euro.

Seit acht Jahren engagiere sich die Trainerin für ausländische Frauen in Deutschland, sagt sie selbst. Sie entwickelte ein Konzept mit dem Namen „Die drei Ecksäulen des erfüllten Lebens“, das sich in Privatleben, berufliche Orientierung und finanzielle Kompetenz unterteilt. Mit diesem Konzept verhalf sie nach eigenen Angaben bereits vielen dieser Frauen, ein erfüllteres Leben zu leben.

Fenske will nach Deutschland eingewanderten Frauen helfen

Frauen, die in Deutschland ein neues Leben anfangen, haben es oft nicht leicht: Ihre schulischen und Ausbildungs-Abschlüsse werden nicht anerkannt, sie fühlen sich alleine und unterschätzen meistens ihr eigenes Potenzial nicht nur auf dem Arbeitsmarkt, sondern auch im alltäglichen Leben.

„Viele staatliche und auch private Institutionen machen das Leben für diese Frauen zwar nach vielen Jahren einfacher, aber in den ersten Jahren nach dem Umzug bringen viele Behörden- und Ämterregelungen sie zur Verzweiflung“, findet Irina Fenske, die selbst aus der Ukraine nach Deutschland einwanderte. Für Mütter könne es der tägliche Kampf im Kindergarten oder in der Schule sein, ein einfacher Frauenarztbesuch oder der berufliche Alltag. „Die Sprachbarriere und die kulturellen Unterschiede machen es oft nicht einfacher“, so Fenske: „Für Selbstverwirklichung bleibt meistens kaum Zeit.“

Fenske kam vor 18 Jahren nach Deutschland, machte als Ausländerin (mit russischem Pass) viele Erfahrungen selbst, sowohl was ihren eigenen beruflichen Werdegang als auch den generellen Lebensweg angeht. Deshalb seien ausländische Frauen nun ihre primäre Zielgruppe für Unterstützung. Bei Fenske verschmelzen internationale Berufs- und Management-Erfahrungen mit der bei ihr implementierten Yoga-Philosophie. Sie ist erreichbar über www.yoga-agil.de