Das Sportforum an der Bahnhofstraße hat ein eigenes Hygienekonzept entwickelt. Begegnungsverkehr gibt es nur auf der Trainingsfläche, aber nicht in den Gängen.

© Marcel Witte

Im Sportforum Castrop wird die Maske zum Trainingsutensil

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Die Fitnessstudios dürfen wieder öffnen. Das Sportforum an der Bahnhofstraße hat ein eigenes Schutzkonzept entwickelt. Ein anderes Studio in Castrop-Rauxel hat wiederum noch geschlossen.

Castrop-Rauxel

, 11.05.2020, 20:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Knapp zwei Monate waren die Fitnessstudios aufgrund der Corona-Pandemie geschlossen. Viele Studios versuchten, ihre Kunden stattdessen mit Videos zum Sport treiben zu animieren. Kurzerhand wurden daher viele Wohnzimmer zur Trainingsfläche umfunktioniert, um die Übungen daheim zumachen.

Seit Montag, 11. Mai, darf nun wieder in den Fitnessstudios trainiert werden – allerdings mit hohen Auflagen. Unter insgesamt 19 Punkten hat das Land NRW festgelegt, an welche Hygiene- und Infektionsschutzstandards sich die Studios halten müssen.

So darf beispielsweise nicht mehr als ein Kunde pro sieben Quadratmeter in der Anlage sein. Duschen oder Saunabereiche dürfen nicht geöffnet sein, ebenso müssen Kundenkontaktdaten aufgenommen werden, um im Falle einer Infektion mögliche Kontaktpersonen ausfindig machen zu können. Außerdem muss zwischen den Geräten ein Abstand von drei Metern bestehen.

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In den Gängen des Sportforums gibt es keinen Begegnungsverkehr

Daher hat sich das Sportforum Castrop an der Bahnhofstraße ein eigenes Konzept einfallen lassen: ein Einbahnstraßensystem. „Wir haben acht Wochen lang durchgearbeitet und können es unseren Kunden nun ermöglichen, dass in den Gängen und zum Teil auch auf der Trainingsfläche kein Begegnungsverkehr stattfindet“, sagt Johannes Langer aus der Geschäftsleitung des Familienbetriebes.

Mithilfe von Pfeilen und weiteren Hinweisen auf dem Boden werden die Kunden zunächst an den Squash-Courts im Keller vorbeigeführt, um dann auf der Trainingsfläche im Erdgeschoss anzukommen. Auf 20 Quadratmetern gibt es mindestens eine Sprühflasche mit Desinfektionsmittel, zudem wurden in der gesamten Anlage sieben Handdesinfektionsspender aufgestellt.

Pfeile weisen den Besuchern des Sportforums den Weg. Durch das Einbahnstraßensystem gibt es in den Gängen keinen Begegnungsverkehr.

Pfeile weisen den Besuchern des Sportforums den Weg. Durch das Einbahnstraßensystem gibt es in den Gängen keinen Begegnungsverkehr. © Marcel Witte

Die Trainer und Mitarbeiter tragen während der gesamten Zeit einen Mund-Nasen-Schutz – und auch die Sportler müssen darauf zurückgreifen. „Das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes ist in den Räumlichkeiten Pflicht. Während der Nutzung des Fitnessgerätes darf der Schutz abgezogen werden“, heißt es im Maßnahmenkatalog, den das Sportforum aufgestellt hat.

Die Umkleiden bleiben im Sportforum aber, im Gegensatz zu manch anderem Studio, geschlossen. Johannes Langer begründet das so: „Wir sind ein Gesundheitszentrum und wollen Ansammlungen von Menschen in engen Bereichen vermeiden.“ Lediglich die Toiletten sind geöffnet.

Zwei Badmintonfelder mussten für den Beweglichkeitsbereich weichen

Trotz der Einhaltung der Mindestabstände, die mithilfe von Linien auf dem Boden verdeutlicht werden, kann das Sportforum sein komplettes Fitnessangebot anbieten. „Wir mussten nur vier Geräte entfernen und diese hatten wir sowieso doppelt im Bestand“, sagt Johannes Langer. Einziges Manko: Zwei Badmintonfelder mussten zusätzlich weichen, damit weitere Fitnessgeräte des Beweglichkeitsbereiches dort Platz finden.

Groß für alle zum Nachlesen: Die Hygieneregeln im Sportforum an der Bahnhofstraße.

Groß für alle zum Nachlesen: Die Hygieneregeln im Sportforum an der Bahnhofstraße. © Marcel Witte

Eine Möglichkeit, die andere Fitnessstudios nicht haben. Diese greifen wie beispielsweise MyGym am Westring aber auch auf Linien am Boden zurück, um die Sportler auf die Einhaltung des Mindestabstands hinzuweisen. Ein Studio hat sich sogar entschlossen am Montag noch nicht zu öffnen.

Easyfitness hat am Montag noch nicht geöffnet

So möchte Easyfitness an der Widumer Straße zunächst in einem Meeting das Vorgehen besprechen. „Wie ihr euch sicherlich vorstellen könnt ist es alles andere als leicht für uns, aber wir arbeiten mit Hochtouren daran, dass wir bald wieder wie gewohnt für euch da sein können“, heißt es auf der Facebook-Seite des Studios.

Der Andrang hielt sich übrigens am Montag in Castrop-Rauxel noch in Grenzen: Im Sportforum dürfen 200 Menschen gleichzeitig trainieren, am Montagmittag waren zum Zeitpunkt des Besuches vor Ort insgesamt 24 Sportler in der Anlage.