Am Anfang war es praktisch eine Schnapsidee. Nach ein paar Bier in der Kulisse scherzte Landwirt Jan Menken bei einem Freund und Vermieter des Ladenlokals am Biesenkamp 8, er könne dort ja eigentlich ein Bauernlädchen eröffnen. Schließlich ist es seine Ehefrau Jenny Menken, die dem Familienbetrieb einen Ruck gibt und sagt: „Lass es uns versuchen.“
Anfang April eröffnet das Bauernlädchen. Ein heller Laden, in Körben liegen Kartoffeln, Erdbeeren, Spargel, aber auch abgepackte Produkte wie Fleisch, Nudeln oder Eingemachtes. Alles vom Hof Menken oder aus der Region. Das Bauernlädchen fühlt sich entschleunigt an, übersichtlich, persönlich, anders als ein großer Supermarkt.
Es läuft auch ohne Parkplatz
Der Laden eröffnet ausgerechnet am Biesenkamp, nachdem die Vorgängerin von Familie Menken die Straße für tot erklärt hat. Keine Parkplätze, kaum Laufkundschaft, schließlich gab sie auf.
Jan Menken hat sich zu Beginn auch Sorgen gemacht, doch der neue Laden in der Altstadt ist ein voller Erfolg. „Es läuft super, besser, als wir erwartet haben“, erklärt der Landwirt einige Wochen nach dem Start.

Von fehlenden Parkplätzen merkt das Team im Bauernlädchen nichts. Eher im Gegenteil: „Gerade am Samstag, wenn Markt ist, wünschen wir uns hier manchmal eine zweite Kasse. Dann ist der Laden voll, es ist wirklich Wahnsinn manchmal.“
Das Bauernlädchen ist im Moment nur ein Geschäft auf Zeit, eine Art Pop-Up-Store bis Ende Juni. Ob der Laden ein fester Bestandteil der Altstadt wird, ist noch nicht klar. Jan Menken könnte es sich vorstellen, aber es stehen noch Gespräche mit dem Vermieter an. Vorher will er nichts versprechen oder dementieren.
Ein Jahr, viele Produkte
Die Angst, dass der Laden sich nicht über die Spargel- und Erdbeerzeit trägt, hat Jan Menken aber nicht: „Wenn Spargel jetzt 60 Prozent des Umsatzes ausgemacht hätte, dann würden wir uns Sorgen machen, aber es ist ein verhältnismäßig kleiner Teil.“
Über das Jahr wechselt im Hofladen am Betrieb an der Oststraße und in dem Bauernlädchen in Bochum schließlich auch das Sortiment. Im Sommer komme noch die Kirschen- und dann im Spätsommer die Apfelzeit. Im Winter gibt es Geschenkkörbe rund um Weihnachten. Die Ideen gehen Familie Menken nicht aus.
Im Bauernlädchen gibt es jetzt schon etwas Besonderes. Für samstags kann man sich einen Mittagstisch vorbestellen. Bis 18 Uhr am Freitag muss man sich melden und kann dann am Samstag von 12 bis 13.30 Uhr seinen Mittagstisch abholen. Der kostet 7 Euro. Bisher gab es Linseneintopf und einen bunten Frühlingseintopf.
Jan Menken ist rundum zufrieden mit seiner Schnapsidee: „Es wird alles wirklich gut angenommen“, auch ohne Parkplatz vor der Haustür.
Geschäft in der Castroper Altstadt schließt: „Der Einzelhandel ist eine Katastrophe und der Biesenka