So verbringen die Castrop-Rauxeler den Hitzetag Neuer Saisonrekord im Parkbad Nord?

Von Luca Füllgraf, Laura Grasböck
Bei der Arbeit oder im Parkbad: So verbrachten die Castrop-Rauxeler den Hitzetag
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Die Parkbuchten rund um das Parkbad sind am Dienstag (13.8) so heiß gehandelt wie das Wetter selbst. Das Thermometer zeigt 32 Grad und noch bevor ein Auto gleich vor dem einzigen Freibad in Castrop-Rauxel ausparken kann, fragt schon der nächste Fahrer – und Freibad-Gast – nach dem Parkplatz. Auf dem Gehweg stehen Familien mit ausgepumpten Gummi-Krokodilen, Sonnencreme und Wasserbällen. Am Nachmittag herrscht hier reges Treiben: einige Gäste wollen rein, andere kommen schon wieder raus: „Im Wasser ist es wie aus einem Ameisenhaufen“, sagt eine Mutter. Eine andere: „Es wird immer voller.“

Rund 1500 Gäste waren schon nach der ersten Schicht im Parkbad, sagt Bäderleiter Heinz-Robert Schäfer vor Ort. Der Eindruck eines Ameisenhaufens bestätigt sich aber keineswegs. Die Schlangen an der Kasse sind kurz. Das Becken ist zwar gut gefüllt, aber eigentlich nicht zu voll. Einzig im Kinderbecken könnte es vielleicht leerer sein. Am Vortag kamen 2800 Gäste – Saisonrekord. Ob es am Dienstag noch mehr werden würden, konnte Schäfer noch nicht sagen: „Wir schauen mal.“ Zu den vielen Familien, die schon am Morgen kommen, stoßen nachmittags auch noch Jugendliche und Berufstätige. Von einer möglichen Obergrenze sei man aber noch weit weg.

„Das Wetter sollte man nutzen“

Der Castrop-Rauxeler René Kiefert kam mit seinen beiden Kindern Tyler (18) und Alena (12) gegen 14.15 Uhr. „Das Wetter sollte man nutzen“, sagt er. Es ist das zweite Mal in dieser Saison, dass er im Parkbad ist. „Ich war fast noch überrascht davon, dass nicht noch mehr los ist. Aber es ist ja auch Urlaubszeit.“ Die Familie liegt auf der großen Liegewiese mitten in der Sonne. Die meisten anderen Gäste haben sich stattdessen in den Schatten verzogen, liegen unter schützenden Strandmuscheln oder sind im Wasser.

Oder sie stehen am Imbiss: Die Freunde Maria und Kevin sitzen davor und essen eine Pommes. Sie kamen extra aus Mengede bzw. Westerfilde nach Ickern. Marias Oma habe es den beiden empfohlen und sie würden auch ein zweites Mal wiederkommen. Die beiden haben gerade Sommerferien.

Katharina Borst hat trotz der Hitze gute Laune bei ihrer Arbeit im Imbiss in Parkbad Nord.
Katharina Borst hat trotz der Hitze gute Laune bei ihrer Arbeit im Imbiss in Parkbad Nord. © Luca Füllgraf

Doch so geht es nicht allen Menschen in Castrop-Rauxel. Auch im Parkbad Nord arbeiten neben den zahlreichen Schwimmmeistern noch viele andere. Unter anderem Katharina Brost, die den Freibad-Imbiss, den Elmar Bök dieses Jahr übernommen hat, leitet. „Für uns wäre es schön, wenn jeder Tag so gut besucht wäre“, sagt sie. Am Montag sei es ihrem Gefühl nach sogar noch voller gewesen. „Das waren einzelne Speisen sogar zeitweise ausverkauft“, sagt sie. Die Verkaufsschlager? „Eigentlich alles“, sagt sie: „Eis, Slush, Getränke, Pommes, Currywurst.“ Immer wieder werden auch Schwimmflügel oder Bälle gekauft.

„So viele Alternativen haben wir nicht“

Auch in der Altstadt wird gearbeitet: Selam Tasdemir vom Topkapi Grill Ocakbasi in der Castroper Altstadt, steht auch bei 45 Grad den ganzen Tag vor dem Grill. „So viele Alternativen haben wir nicht“, erzählt er im Gespräch. Ein Ventilator schafft nur wenig Abhilfe und eine Klimaanlage sei keine Alternative. Das Essen solle schließlich heiß bei den Kunden ankommen.

Lächelnd fügt er jedoch hinzu: „Wir sind aber auch mittlerweile daran gewöhnt und bald wird es wieder kühler“. Das Einzige, was sie hier gegen die Hitze machen, sind kürzere Öffnungszeiten und hin und wieder eine Abkühlung durch kalte Getränke oder durch einen kurzen Ausflug in den Kühlraum.

Salem Tasdemir vom türkischen Imbiss Topkapi Grill in der Castroper Altstadt steht den ganzen Tag vor dem Grill. Er erzählt von der Arbeit bei so hohen Temperaturen.
Salem Tasdemir vom türkischen Imbiss Topkapi Grill in der Castroper Altstadt steht den ganzen Tag vor dem Grill. Er erzählt von der Arbeit bei so hohen Temperaturen. © Laura Grasböck

Wer für die Stadt arbeitet, beispielsweise als Friedhofsgärtner oder Schwimmmeister, dem kommen unterschiedliche Schutzmaßnahmen zugute. Kopfbedeckungen, Sonnencreme und Insektenschutz sind Teil dieser Maßnahmen. Je nach Arbeitsbereich besteht die Möglichkeit, den Dienst etwas früher zu beginnen, wenn es noch nicht so heiß ist. Auch Trinkwasser wird je nach Wetterlage zur Verfügung gestellt.