Kalte Räume und überhitzte Klassenzimmer Heizung an Castrop-Rauxeler Schule spielt verrückt

Ersatzteile fehlen: Heizung am WBG spielt verrückt
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Schulleiterin Violetta Kroll-Baues steht in einem der Lehrerzimmer an der Willy-Brandt-Gesamtschule: „Sie merken, das ist hier wirklich kalt.“ In der Tat sind es in dem Raum nur 14 Grad, die Fußbodenheizung ist aus. Hier über längere Zeit sitzen und Unterricht vorbereiten, selbst mit warmer Kleidung mehr als ungemütlich. Ein paar Stockwerke weiter im A-Trakt der Castrop-Rauxeler Schule sieht es ganz anders aus.

In den Räumen der oberen Etage läuft die Heizung auf Hochtouren. Draußen sind es minus zwei Grad und trotzdem sind alle Fenster in den Klassenräumen auf, die Luft ist stickig. Ein Lehrer erzählt, dass es besonders an den Tagen heiß ist, an denen die Schülerinnen und Schüler beim Sport waren: „Wir haben hier praktisch T-Shirt-Klima, und das im tiefsten Winter.“ Auf bis 28 Grad schätzt Schulleiterin Kroll-Baues die Temperaturen in den oberen Räumen.

Auf bis zu 14 Grad sinkt das Thermometer in einigen Räumen am WBG.
Auf bis zu 14 Grad sinkt das Thermometer in einigen Räumen an der WBG, gut arbeiten können die Lehrerinnen und Lehrer hier nicht mehr. © Nora Varga

Alte Heizung macht Probleme

Dahinter steckt keine eigenwillige Heizpolitik, sondern eine altersschwache Heizung. Violetta Kroll-Baues: „Die ist aus den 80er-Jahren und lässt sich nicht mehr richtig einstellen und steuern.“ Mit Heizlüftern in den betroffenen Verwaltungsräumen steuert die Schule ein bisschen gegen. Gerade, weil alle dazu angehalten werden, Gas und Energie einzusparen, für die Schulleiterin sehr ärgerlich: „Vielleicht gleicht sich das ja aus und am Ende haben wir auch gespart.“ Insgesamt sei die Schule aber sehr bemüht, in allen möglichen Bereichen, nicht nur beim Heizen, Energie zu sparen, versichert Kroll-Baues.

Durch den Angriffskrieg auf die Ukraine und den Wegfall des russischen Gases werden alle dazu angehalten, weniger Energie zu verbrauchen. In Castrop-Rauxel wurden dazu nicht nur in den Schulen die Temperaturen gesenkt, in der Verwaltung und den Turnhallen war es kälter. Das Hallenbad war bis zum 22. Januar in einer verlängerten Winterpause.

Es gibt Lieferschwierigkeiten

Das Problem mit der kaputten Heizung wurde von Violetta Kroll-Baues natürlich gemeldet, immer wieder hakt die Schule nach, aber mehrere Teile fehlen. Wie so oft stecken dahinter Lieferschwierigkeiten.

Das bestätigt auch Stadtsprecherin Nicole Fulgenzi: „Nächste Woche kommen erste Teile an, auf die haben wir auch schon sechs Wochen gewartet.“ Bei weiteren Ersatzteilen ist noch nicht klar, wann sie ankommen: „Ein paar Teile fehlen auch noch.“

Die Stadt arbeite mit Hochdruck an dem Problem: „Wir haben uns natürlich auch erkundigt und geschaut, ob wir die Teile woanders bestellen können oder es Alternativen gibt.“ Aber die Teile seien eben passgenau für die Heizung konstruiert worden und können nicht einfach überall bestellt werden. Bis die Teile ankommen, muss sich die Schule in den heißen Räumen weiter kräftig lüften und bekommt für die kalten Zimmer Heizlüfter.

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