Systemgastronomie in Castrop-Rauxel
Heftige Kritik der Grünen an L'Osteria-Ansiedlung
Die Grünen in Castrop-Rauxel haben die geplante Ansiedlung einer Filiale der System-Gastronomie L‘Osteria an der Grutholzallee neben dem Café de Sol in ungewöhnlich scharfer Form kritisiert. Kernpunkt: Für die lokale Wirtschaft sei die Neuansiedlung praktisch ohne Bedeutung.
Die Restaurant-Kette "L'Osteria" kommt nach Castrop-Rauxel. Im Frühjahr 2016 soll das Restaurant an der Grutholzallee eröffnen. Auf dieser Grafik: eine erste Impression davon, wie der fertige Laden in direkter Nachbarschaft des "Café del Sol" aussehen kann und soll.
„Wir teilen die Euphorie der Verwaltung nicht, die den Eindruck vermittelt hat, man könne in Castrop-Rauxel zum ersten Mal eine vernünftige Pizza essen“, erklärte der grüne Ratsherr Ulrich Werkle am Dienstagabend vor dem Ausschuss für Wirtschaftsentwicklung. Betriebswirtschaftlich könne die Osteria zwar erfolgreich sein, doch müsse man sich bei solchen Ansiedlungen auch immer die Frage der kommunalwirtschaftlichen Wirkung stellen und diese sei praktisch bedeutungslos. Der Bau des Gebäudes gehe am örtlichen Handel völlig vorbei, die Angestellten arbeiteten überwiegend in Minijobs.
FDP-Chef weist Kritik zurück
FDP-Chef Christoph Grabowski als Vorsitzender des Wirtschaftsausschusses und Bürgermeister Johannes Beisenherz traten Werkle entschieden entgegen. „Das ist eine Einzelmeinung“, tat Grabowkski die Ausführungen Werkles ab und dankte der Verwaltung noch einmal ausdrücklich für ihre Arbeit. Beisenherz warf Werkle im Hinblick auf die Arbeitsplätze ein „Killerargument“ vor. Die Verwaltung, so Beisenherz, sei zu keiner Zeit euphorisch gewesen, doch müsse man zur Kenntnis nehmen, dass sich das Café del Sol gut entwickelt habe und sowohl von Menschen außerhalb von Castrop-Rauxel als auch von Castrop-Rauxelern angenommen werde, die es zu Fuß oder mit dem Fahrrad ansteuerten. In Bezug auf die Arbeitsplätze, so Beisenherz weiter, gäbe es nichs zu beanstanden. Der Betreiber des Café del Sol selbst hatte seinerzeit die Anzahl der versicherungspflichtigen Vollzeitarbeitsplätze an dem Standort mit 40 angegeben, wie Wirtschaftsförderer Martin Oldengott berichtete.
Cityring beklagt fehlende Einbeziehung
Bereits bei der Bekanntgabe der L‘Osteria-Ansiedlung vor Wochen hatte sich der Cityring ungehalten darüber geäußert, dass er nicht angehört worden sei. Auch hierauf ging Beisenherz ein und sagte: „Ich glaube nicht, dass das Publikum dasselbe ist, das künftig auch ins 1910 am Markt geht“ , erklärte er und fügte hinzu: „Insofern halte ich die L’Osteria in der Nachbarschaft des Café del Sol für eine sinnvolle Ansiedlung."