Ein eigenes Heim für weniger als 100.000 Euro, genau 98.210 Euro – das könnte ein Traum sein. In Castrop-Rauxel könnte er Wirklichkeit werden. Aber nicht für jeden. Nur für Handwerker und Bauerfahrene warnt der Anbieter. „Mit ein wenig mehr Einsatz wird dieses Haus wieder in neuem Glanz erstrahlen“, heißt es.

Und eigentlich sind es auch rund 200.000 Euro. Denn das Haus an der Rummelsburger Straße in Ickern wird nur mit dem Nachbarhaus (105.000 Euro) zusammenverkauft. Denn die vorhandenen Schäden betreffen beide Häuser. Ein Gebäude soll zur anderen Seite kippen. Wer sich davon nicht abschrecken lässt, besitzt nach der Renovierung zwei Häuser aus dem Jahr 1953. Beide haben dreieinhalb Zimmer und eine Wohnfläche von 54 Quadratmetern. Es gibt Nutzraum außerdem im Keller. Geheizt wird mit Kohleöfen.

Villa in Dorf Rauxel in „diskreter Bestlage“ für 1,1, Millionen Euro

Nur eines der Häuser wird der Käufer selbst bewohnen können, die Mieter in dem anderen erhalten einen schuldrechtlichen Schutz vor Eigenbedarfskündigungen. Das Grundstück des freien Hauses ist im Verhältnis zur geringen Wohnfläche mit 427 Quadratmetern recht groß.

Für das derzeit teuerste Haus auf dem Castrop-Rauxeler Markt geht es zum Dorf Rauxel. 1,1 Millionen Euro muss der Käufer der Villa aufbringen, die immerhin 238 Quadratmeter Wohnfläche hat. Weitere Nutzfläche mit Wellnessbereich gibt es im Souterrain. Das Grundstück ist insgesamt 1668 Quadratmeter groß.

„Bildschöne Villa in diskreter Bestlage an Liebhaber abzugeben“ – so wird das Angebot beschrieben. Traum, außergewöhnlich, perfekt, Bestlage – die Beschreibung spart nicht mit Superlativen.

Käufer müssen Energie-Budget im Auge haben

Im Erdgeschoss gibt es ein „imposantes Entrée“, außerdem ein Wohn-/Ess- und Kaminzimmer mit diversen Zugängen in den parkähnlichen Garten sowie die angrenzende Küche. Ein Stockwerk höher befinden sich ein Elternschlafzimmer mit Loggia, ein Kinderzimmer mit Loggia und ein weiteres Zimmer, dazu ein Ankleidezimmer und das Bad. Technikraum, großer Hobbyraum sowie der Wellnessbereich mit Sauna und Duschbad sind im Souterrain. Dazu kommen eine XL-Garage und zwei Stellplätze.

1993 wurde das Haus gebaut. Welche Investitionen noch zu tätigen sind, ist der Beschreibung nicht zu entnehmen. Die Energieeffizienzklasse ist mit F nicht gerade sehr gut. Der Gas-Verbrauch wird mit 180,4 Kilowattstunden je Quadratmeter und Jahr beziffert. Das Energie-Budget müsste ein interessierter Käufer mitbedenken.

Wie das Ganze zu finanzieren ist, zeigt auf den Immobilienportalen eine Modellrechnung, die von einem Eigenkapital von 220.000 Euro und einem effektiven Jahreszins von 3,35 Prozent ausgeht. Dann würden monatliche Raten von 4386 Euro fällig. Für die beiden billigsten Häuser derzeit in Castrop-Rauxel müsste ein Käufer entsprechend nur jeweils rund 440 Euro aufbringen. Ganz exakt ist dieser Wert sicher nicht, aber ein aussagekräftiger Ansatz.