Wie schnell müssen diese Autos gefahren sein, um sich so unter einen Auflieger eines Sattelschleppers zu graben wie der BMW (links)?

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Gerüchte und Fakten: Warum geschah der Horror-Unfall auf der A2?

rnDrei Tote

Drei Menschen sind bei einem der schwersten Unfälle der vergangenen Jahre auf der A2 gestorben. Das Unglück wirft Fragen auf. Denn es geschah auf einer Parkplatz-Zufahrt - bei hohem Tempo.

Castrop-Rauxel

, 29.04.2020, 11:19 Uhr / Lesedauer: 2 min

Wie kam es zu dem Horror-Unfall auf der A2 in Castrop-Rauxel am Dienstagabend? In dieser Frage ermittelt gerade die Dortmunder Staatsanwaltschaft, denn es gab drei Tote und mehrere schwer verletzte Personen. Zwei Autos, ein 5er-BMW und ein Mercedes Benz SUV, krachten kurz hintereinander in am Straßenrand parkende Lastwagen an einer Auffahrt zum Autobahnrastplatz Ickern.

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A2-Parkplatz am Morgen nach dem Horror-Unfall

Die A2 ist hier in Fahrtrichtung Oberhausen wie auch auf der Gegenseite jeweils dreispurig und gegen 19.45 Uhr in der Corona-Krise normalerweise nicht allzu stark befahren. Der Autobahnparkplatz ist mit Lastwagen aber auch an diesem Tage recht hoch frequentiert. Ein Sattelschlepper mit Auflieger zum Beispiel parkt nicht auf einer der Parkflächen auf dem Parkplatz, sondern am Straßenrand der Zufahrt.

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Unfall auf der A2 in Ickern

An einem Parkplatz an der A2 ist es am Dienstagabend (28.4.) zu einem tragischen Verkehrsunfall gekommen. Dabei sind mehrere Menschen gestorben und schwer verletzt worden.
29.04.2020
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Der Unfall ereignete sich am Dienstagabend.
Polizei und Feuerwehr waren bis in die Morgenstunden im Einsatz.
Bei dem Unfall sind mehrere Menschen gestorben.
Autos wurden unter einem Lkw eingeklemmt.
An einem Parkplatz an der A2 ist es am Dienstagabend zu einem Unfall gekommen. Dabei sind mehrere Menschen gestorben und schwer verletzt worden.

Man muss ihn weithin gesehen haben, und wer auf einen Autobahnrastplatz auffahren will, hat in der Regel seine Geschwindigkeit schon weit gedrosselt. Nicht so der verstorbene Fahrer des BMW, der für den Unfall und das nachfolgende schlimme Geschehen verantwortlich zu sein scheint: Er war zumindest so schnell, dass sein Auto sich unter dem Auflieger verkeilte. In diesem Szenario hatte er jedenfalls keine Chance, zu überleben.

Der Aufprall war immens. Woher der Wagen genau kam, ob er an einer ebenfalls schwer beschädigten Leitplanke, die die Auffahrt von der eigentlichen Autobahn trennt, abprallte, ist am Morgen danach noch nicht so ganz klar. Jedenfalls eilte einer der Unfallzeugen zur Unfallstelle und wurde beim Versuch, dem Verunglückten zu helfen, von dem weißen Mercedes überrollt. Auch hier lässt sich bisher nur vermuten, aber anhand der Schäden doch recht deutlich ablesen: Der Fahrer dieses Autos muss ebenfalls zu schnell für eine Zufahrt zu einem Parkplatz gewesen sein.

Nun gibt es Gerüchte und Vermutungen, Fakten müssen die offiziellen Stellen noch klar stellen. Das kann mitunter auch Wochen und Monate dauern, bis ein solches Gutachten erstellt ist. Und doch stehen zumindest Fragen im Raum: Warum waren die Autos so schnell? Warum kam nach dem ersten schnellen BMW recht zeitnah noch ein ähnlich schneller Mercedes? Warum steuerten sie den Parkplatz mit hoher Geschwindigkeit an? Soll das womöglich sogar eines dieser illegalen Autorennen sein, für die diese Fahrzeugtypen geeignet erscheinen?

Der Unfallort am nächsten Morgen: Auf dem Parkplatz Ickern kam es am Dienstag um 19.45 Uhr zu zwei grausigen Unfällen.

Der Unfallort am nächsten Morgen: Hier kam es um 19.45 Uhr zu zwei grausigen Unfällen. © Marcia Köhler

Und: War der Lastwagen korrekt abgestellt? Durfte er dort stehen? Die Polizei sagte in einem ersten Statement jedenfalls, die Ausfahrt sei vor dem ersten Unfall nicht blockiert gewesen. Ist der Parkplatz der Zahl der oft quer durch Europa verkehrenden Lkw, die hier ihre Ruhezeiten einhalten, zu klein? Die Zahl der Laster-Parkplätze ist zumindest immer mal wieder Thema.

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An einem Parkplatz an der A2 ist es am Dienstagabend (28.4.) zu einem schweren Verkehrsunfall gekommen. Dabei sind drei Menschen gestorben und weitere verletzt worden. Von Matthias Langrock, Wilco Ruhland