Aldo Segat hat in seinem Il Caffé nicht viel Platz. Und vor der Tür auf der Mühlengasse auch nicht. Darum wir er sein Café erst einmal nicht eröffnen. © Uschi Bläss

Coronavirus

Gastronomie-Öffnung: Alles hängt vom vorhandenen Platzangebot ab

Am 11. Mai dürfen Restaurants, Cafés und Kneipen mit Sitzplätzen wieder ihre Türen öffnen. In Castrop-Rauxel sind die Reaktionen der Gastronomen auf diese Entscheidung nicht immer euphorisch.

Castrop-Rauxel

, 08.05.2020 / Lesedauer: 3 min

Am Montag, 11. Mai, dürfen laut Ministerpräsident Armin Laschet und Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart Restaurants, Cafés und Kneipen im Land wieder öffnen. Unter gewissen Bedingungen: Gastronomisches Angebot ist demnach erlaubt, „sofern im Innen- und/oder Außenbereich die Einhaltung des Abstandsgebots gewährleistet ist und ein Infektionsschutz- und Hygiene-Konzept durch die Betriebe vorliegt“, so das Land.

Was sagen Gastronomen in Castrop-Rauxel dazu? Wir haben uns dazu am Donnerstag stichprobenartig in der Gastroszene umgehört und sind auf sehr unterschiedliche Reaktionen gestoßen:

Frank Philipp freut sich auf Montag

Frank Philipp, der das Haus Hölter an der Suderwicher Straße in Henrichenburg betreibt, zeigte sich euphorisch: „Wir freuen uns total, sind begeistert, dass wir endlich wieder eröffnen dürfen.“ Man habe sich intensiv auf diesen Neustart vorbereitet, habe in Sachen Hygiene- und Sicherheitsstandards alles möglich getan.

„Darum können wir am Montag auch direkt im Biergarten und im Restaurant loslegen“, erzählte Philipp am Telefon. „Natürlich halten wir die Mindestabstände ein, haben zudem den Vorteil, dass wir im Restaurant eine Abluftanlage haben“, so Philipp. Er wartet nun wie alle Gastronomen noch auf die genauen Anweisungen der Ordnungsbehörden.

Frank Philipp vom Haus Hölter in Henrichenburg freut sich auf die Möglichkeit, sein Restaurant am Montag wieder öffnen zu dürfen. © Tobias Weckenbrock

Lilli Leuthold hätte sich mehr Vorlauf gewünscht

Auch am Castroper Markt freut man sich, wieder für die Kunden öffnen zu dürfen. „Ein bisschen mehr zeitlicher Vorlauf wäre aber schon gut gewesen“, ist Lilli Leuthold von Leuthold‘s 1910 vom Krisenmanagement des Landes nicht begeistert. „Wir kriegen das natürlich hin, werden die Abstände im Laden einhalten und haben ja auch draußen genug Platz, um die Tische locker und mit gehörigem Raum dazwischen aufzustellen“, so die Gastronomin.

Allerdings werde man am Montag erst einmal mit einer kleineren Karte als üblich an den Start gehen, denn die Planung, wie viele Gäste tatsächlich kommen, sei mit kurzem Vorlauf logistisch eine Herausforderung.

Im Haus Sandor an der Wittener Straße reagiert man auf die Nachricht aus Düsseldorf sehr pragmatisch. „Das ist gut, wir sind vorbereitet und haben für alle Regelungen genug Platz“, ist die Auskunft am Telefon. Man werde aber erst am Dienstag den Laden aufmachen, „denn Montag ist unser Ruhetag, und dabei bleibt es auch.“

Aldo Segat bleibt beim Abhol-Angebot

Genug Platz hat Aldo Segat im Il Caffé an der Mühlengasse wirklich nicht. Weder im Laden noch in der engen Gasse. Und so wird Aldo Segat denn auch von der Möglichkeit der Wiedereröffnung erst einmal nicht Gebrauch machen. „Wir bleiben bis auf Weiteres bei unserem bisherigen Verfahren mit der Essensausgabe“, erzählt der Gastronom.

„Die Auflagen des Landes können wir doch bei unserem Platzangebot gar nicht umsetzen. Da könnte ich ja nur noch zwei Tische aufstellen, das geht doch nicht“, so Segat. Auch die anderen Auflagen - keine Deko oder sonst etwas auf den Tischen, die Namen aller Gäste erfassen, nach jedem Gast den Tisch desinfizieren: „Das würde uns komplett überfordern, da bleibe ich erst einmal lieber bei unserem Außer-Haus-Verkauf, der wirklich gut läuft.“

Platzprobleme gibt es im Brauhaus Rütershoff nicht. So kann man hier die erforderlichen Abstandsgebote für Gäste locker einhalten, so Geschäftsführer Erich Brennecke. © Ann-Kathrin Gumpert

Erich Brennecke sieht sich gut vorbereitet

Ein Platzproblem wie Segat hat Erich Brennecke nicht. Der Geschäftsführer vom Haus Rütershoff an der Schillerstraße wird daher am Montag die Türen öffnen, „wenn das Land oder der Kreis oder die Stadt nicht noch mit Einschränkungen kommen, die die ganze Sache wirtschaftlich untragbar machen“, so Brennecke.

Wenn das nicht passiere, sei man in Obercastrop vorbereitet in Sachen Hygiene, Abstandsregeln und anderen Auflagen. „Wir werden noch eine intensive Mitarbeiter-Unterweisung machen, putzen gerade noch mal intensiv und müssen den Tresenbereich sperren, dann aber kann es am Montag los gehen“, erzählt er. Das gelte sowohl für den Innenbereich wie den Biergarten.

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