Karsten Schlösser arbeitet seit 26 Jahren im Friseursalon der Familie Wagener. Den Salon gibt es schon 100 Jahre länger. Aber ein Jahr wie 2020 hat er noch nie erlebt. © Marius Paul

Rückblick auf das Corona-Jahr

TV-Promi und Friseur Karsten Schlösser: „Mussten einige Unfälle beheben“

Seit 126 Jahren gibt es den Friseursalon Wagener. Corona ist für den Traditionsbetrieb zu einer historischen Herausforderung geworden. Mittendrin: TV-Promi und Friseur Karsten Schlösser.

Castrop-Rauxel

, 27.12.2020 / Lesedauer: 3 min

Die zahlreichen Frisur-Unfälle sind Karsten Schlösser besonders im Gedächtnis geblieben. Auch der Friseursalon Wagener an der Wittener Straße, in dem Karsten Schlösser arbeitet, musste erstmals im Frühjahr für knapp sechs Wochen den Betrieb komplett einstellen.

Die Konsequenz: Viele der Kunden griffen selber zur Schere oder dem Rasierer – mit überschaubarem Erfolg. „Wir mussten nach dem Lockdown schon einige Frisuren wieder korrigieren. Es waren vor allem Männer, die sich selber am Haareschneiden versucht haben“, erklärt Schlösser.

Vergangenes Jahr 125-jähriges Bestehen gefeiert

Doch bei dem 50-Jährigen ist im Jahr 2020 noch einiges mehr hängen geblieben. In der Adventszeit hat er einen Blick zurückgeworfen auf die vergangenen Monate, die zwar auch solche Anekdoten hervorgebracht haben, die Friseurbranche insgesamt aber auf eine harte Bewährungsprobe stellten.

Stefan und Rita Wagener (r.) führen mit Tochter Theresa den Salon „Wagener Der Friseur“. © Michael Schuh (Archiv)

Noch vergangenes Jahr feierten Stefan und Rita Wagener mit ihrer Tochter Theresa das 125-jährige Bestehen des familieneigenen Friseursalons. Seit 26 Jahren gehört Karsten Schlösser, der mit seinem Mann Jörg zuletzt unter anderem in der TV-Show „Beat the Box“ zu sehen war, zum Team an der Wittener Straße.

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„Der Betrieb hat unter anderem zwei Weltkriege überstanden, ohne dass der Laden komplett geschlossen werden musste. Im Frühjahr blieb dann allerdings keine Wahl mehr“, so Schlösser. Zwar habe man sich im Februar schon auf eine mögliche Schließung vorbereiten können, der Lockdown sei dennoch eine harte Zeit gewesen.

Stärker in den Sozialen Medien aktiv

„Das war furchtbar. Wir alle hier lieben unseren Job und dann sechs Wochen zu Hause zu sitzen, macht natürlich keinen glücklich“, betont der 50-Jährige. Unmittelbar vor dem damaligen Lockdown habe man bei den Kunden Unsicherheiten gespürt. Manche hätten aus Vorsicht bereits frühzeitig auf den Friseurbesuch verzichtet.

Während des ersten Lockdowns habe der Salon laut Schlösser versucht, seine Kunde vermehrt über die Sozialen Medien zu erreichen. „Wir haben zwar auch schon zuvor hin und wieder Videos hochgeladen. In diesen sechs Wochen haben wir das aber nochmal verstärkt, einfach um den Menschen zu zeigen, dass wir noch da sind“, unterstreicht der Friseur.

Dementsprechend groß sei die Erleichterung gewesen, als die Friseurbetriebe wieder öffnen durften. Um den Corona-Regeln gerecht zu werden habe Inhaber Stefan Wagener alle Hebel in Bewegung gesetzt. „Am Anfang gab es für alle Mitarbeiter eine individuelle Unterweisung, sodass wir genau wussten, welche Hygieneregeln zu beachten sind“, so Schlösser. „Über die Sommermonate konnte man sich dann natürlich beispielsweise auch an das Masketragen gewöhnen.“

Hoffnung auf Veränderung im neuen Jahr

Dann kam der Oktober, die Fallzahlen stiegen wieder. Die Sorge vor einer erneuten Schließung beschäftigte spätestens da auch die Angestellten der Familie Wagener wieder. „Der enge Kontakt lässt sich in einem Friseursalon nicht vermeiden. Das wissen wir natürlich auch. Daher haben wir uns bewusst gemacht, wie wichtig es ist, sich an die Regeln zu halten. Nur deshalb funktionierte das Ganze zunächst“, so Schlösser.

Doch die Freude währte nur kurz. Kurz vor den Feiertagen musste auch der Salon an der Wittener Straße die Türen wieder schließen. Vorerst bis zum 10. Januar. Doch wie geht es dann weiter? Karsten Schlösser ist optimistisch: „Ich glaube, dass wir mindestens noch bis Mitte des Jahres zu kämpfen haben. Wenn sich dann aber tatsächlich viele Leute impfen lassen, könnte sich die Situation vielleicht wieder etwas entspannen.“

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