Es gab Sekt und Schorle, Fassbrause und Suppe, Kuchen und Törtchen: Am Freitag (17.3.) feierte die städtische Angestellte Monika Naroska mit vielen Gästen die Eröffnungen des neuen Familienbüros an der Schillerstraße in Castrop. Offen, hell, freundlich, modern und alles andere als eine übliche Anlaufstelle einer Behörde: So ist der neue Ort gestaltet. „Jetzt geht es darum, diesen Ort zu ihrem eigenen zu machen“, sagte die stellvertretende Bürgermeisterin Katrin Lasser-Moryson in Richtung aller Familien in Castrop-Rauxel.
Weitersagen! Das war ihr Signal an die rund 40 Gäste, die zu diesem Anlass mit ihr, Naroska, der Ersten Beigeordneten und Sozialdezernentin Regina Kleff zusammenkamen. Das Stichwort „Netzwerke“ sei für sie zentral, man müsse das nun nur noch „mit Leben füllen“.
Leben gibt es schon reichlich im Haus. Denn das Marcel-Callo-Haus gehört eigentlich dem Trägerwerk der Georgspfadfinder. Die bauten in Kooperation mit der Gemeinde St. Lambertus aus dem Pastoralverbund Süd und der Stadt das neue Gebäude an der Schillerstraße. Es ist Teil 2 des Bildungscampus Widumer Tor: Der St.-Rochus-Kindergarten eröffnete direkt vorn an der Widumer Straße im November 2016. Dahinter standen damals noch die Baracken des alten Marcel-Callo-Hauses, in denen über Jahrzehnte die Jugend ein Zuhause hatte. Das wurde im Februar abgerissen.
Im August/September schon zog der Jugendtreff und die Gruppen, die dort zu Hause sind, ins neue MCH um und nehmen dort etwa zwei Drittel des Gebäudes ein. Hier essen viele Kinder, machen betreut ihre Hausaufgaben, spielen und kochen, arbeiten und lernen. Auch erste Veranstaltungen der Gemeinde fanden hier inzwischen statt. Das andere Drittel, sauber abgetrennt, belegt das Familienbüro. Es hat den repräsentativen Eingang zur Straße hin, soll also noch mehr der Öffentlichkeit zugewandt sein und immer offen stehen.

Das Familienbüro vereint verschiedene Dienstleistungen: Babylotsin, Frühe Hilfen, Startklar und Servicestelle für alles, was Eltern betrifft – gerade solche, die am Anfang stehen oder die, die besonders auf Hilfe angewiesen sind. „Wir haben hier eine Stelle, die lebensbegleitend dabei ist. Ich freue mich, dass wir nun alles hier unter einem Dach haben“, sagt Monika Naroska, und als sie gerade zum Dank ansetzen will, bricht ihr ein wenig die Stimme weg. Sie wirkt gerührt und dankbar, gerade mit Blick auf das Team vom Jugendtreff, die Koordination durch Heinrich Unger für die Kirchengemeinde und das gute Miteinander.
Das wird begossen und beschlossen. Für ganz besondere Veranstaltungen, auch das ist Teil der „geteilten“ Architektur, kann man die Wände zum Teil öffnen und ein großes Ganzes daraus machen.

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