Der Sommer kommt bald wieder: Das hilft bei hohen Temperaturen
Hitze-Tipps
Die erste Hitzeperiode des Sommers 2022 ist überstanden. Aber der Sommer ist längst noch nicht vorbei. Vor allem für Senioren und Kleinkinder gibt Apotheker Claus Ehrensberger dafür Tipps.
„Hitze bedeutet grundsätzlich immer eine Mehr-Belastung für den Körper“, sagt Apotheker Claus Ehrensberger, Sprecher der Apothekerschaft in Castrop-Rauxel. „Deshalb gilt für Jung und Alt: Je höher die Temperaturen klettern, desto geringer sollte die Belastung für den Körper sein.“ Hier sind seine Tipps:
Hitzschlag vorbeugen
Besonders in den Mittagsstunden empfiehlt es sich, drinnen zu bleiben, um den Körper vor zu starker Hitze und zu intensiver direkter Sonneneinstrahlung zu schützen. Andernfalls kann es zu Sonnenstich oder Hitzschlag kommen. „Ein Hitzschlag ist alles andere als harmlos und kann für die Betroffenen lebensgefährlich werden. Wenn er auftritt, ist sofort eine Behandlung durch eine Ärztin oder einen Arzt notwendig“, warnt Ehrensberger.
Die Symptome und Warnsignale für einen Hitzschlag können vielfältig sein: Erschöpfungsgefühl, Kopf- und Muskelschmerzen, Kurzatmigkeit und Verwirrtheit sind – auch wenn sie einzeln auftreten – Warnzeichen. „Ebenso zählen Schwindel, Übelkeit, starke Blässe oder Hautrötungen zu den möglichen Symptomen, aber auch Fieber, Appetitlosigkeit oder Verstopfung“, so der Apotheker aus.
Die Symptome können auch zeitlich verzögert nach dem Aufenthalt in der Wärme auftreten. Als Erste-Hilfe-Maßnahmen müssen Menschen mit Verdacht auf Hitzschlag umgehend aus der Wärme heraus. Ihnen sollte etwas Wasser zum Trinken angeboten werden. Feuchte Tücher können Kopf und Nacken sowie Hände und Füße kühlen. „Wichtig dabei: Die Tücher dürfen nicht zu kalt sein, weil sonst der Kreislauf zusätzlich geschwächt werden kann“, sagt Ehrensberger.
Genug Flüssigkeit zuführen
Damit der Körper die Wärme möglichst gut bewältigen kann, benötigt er vor allem ausreichend Flüssigkeit. Insbesondere bei Kleinkindern und Senioren sollten Angehörige besonders darauf achten, dass diese ausreichend trinken. Kleinkindern sollte dazu mehrfach pro Stunde ein Schluck aus der Wasserflasche angeboten werden. Babys möchten vielleicht etwas häufiger als sonst gestillt werden.
„Erinnern Sie Ihre auch älteren Angehörigen regelmäßig daran, etwas zu trinken, bei Besuchen, oder aber, falls das nicht möglich ist, auch durch regelmäßige Anrufe, mehrfach am Tag“, sagt der Apotheker. Während der Sommerhitze sollten bevorzugt Wasser oder kühle Tees getrunken werden, „auf Alkohol sollte man gänzlich verzichten, um den Körper nicht noch zusätzlich zu belasten.“
Die Wohnung dunkel und kühl halten
Um möglichst gut durch den Sommer zu kommen, ist es außerdem entscheidend, die Wohnräume so kühl zu halten, wie es geht – bei tropischen Nächten, in denen die Temperaturen nur wenig absinken, nicht immer ganz einfach. „Am besten kann man die ganz frühen Morgenstunden und den späten Abend nutzen, um kräftig durchzulüften“, empfiehlt Claus Ehrensberger. Bei besonders großer Hitze können tagsüber auch feuchte Tücher für ein wenig Abkühlung sorgen.
Auch Arzneimittel vertragen keine Hitze
Bei den hochsommerlichen Temperaturen ist es zudem wichtig, auf die richtige Lagerung von Arzneimitteln zu achten: „Die meisten Präparate, die bei Raumtemperatur aufbewahrt werden können, lassen sich bis ungefähr 25 Grad lagern. Sobald es wärmer ist, müssen auch diese im Zweifelsfall gekühlt werden, sonst können sie ihre Wirksamkeit verlieren“, sagt Apotheker Ehrensberger.
„Je nach Präparat eignet sich zum Beispiel eine entsprechend isolierte Tasche oder auch ein Kellerraum für die vorübergehende Kühlung, während manche Arzneimittel am besten ins Gemüsefach des Kühlschranks gepackt werden“, erläutert er. „Es empfiehlt sich, hier in jedem Fall bei der Apotheke vor Ort nachzufragen, wie die eigenen Arzneimittel während der Hitzewelle am besten gelagert werden sollten.“