Exhibitionist macht Nachtfahrt zum Horrortrip

Im Bus onaniert?

Was genau geschah in der Nacht von Montag auf Dienstag kurz nach Mitternacht auf der Fahrt des Nachtexpress (NE 11) auf dem Weg von der Wartburgstraße zum Europaplatz? Die Ermittlungen der Polizei richten sich gegen einen 36-jährigen Fahrgast, der laut einer Zeugin im Bus onaniert haben soll.

CASTROP-RAUXEL

, 25.02.2016, 15:46 Uhr / Lesedauer: 2 min
Die Nachtexpresshaltestelle am Europaplatz gegenüber vom Rathaus.

Die Nachtexpresshaltestelle am Europaplatz gegenüber vom Rathaus.

Kurz nachdem der Verdächtige aus dem Nachtexpress gestiegen war, wurde er von einer Zivilstreife der Polizei an der Bahnhofstraße aufgegriffen und festgenommen.

Und zwar in „eindeutiger Pose“, wie Polizeisprecher Michael Franz gegenüber unserer Redaktion bestätigte. Was genau damit gemeint ist, ließen die Ermittler offen. Es besteht der dringende, aber am Donnerstag noch nicht bestätigte Verdacht, dass es sich bei diesem zum Zeitpunkt der Tat stark angetrunkenen Mann um dieselbe Person handelt, die zuvor an der Haltestelle Heerstraße in den NE 11 gestiegen ist. 

Und nach Aussagen der Busfahrerin anschließend wenig später durch Stöhngeräusche auf sich aufmerksam gemacht hat. Der Gedanke, so die spätere Aussage der Busfahrerin gegenüber ihrem Arbeitgeber, dass der Grund hierfür nicht Schmerz oder Ärger seien, sondern Ausdruck von Selbstbefriedigung, sei ihr allerdings erst im weiteren Verlauf der Fahrt gekommen.

Junge Frau vor Fahrgast gewarnt

Wie ein Sprecher der Dortmunder Stadtwerke später gegenüber unserer Redaktion berichtete, habe die Angestellte später ausgesagt, dass sie nicht mit absoluter Sicherheit sagen könne, ob es sich im Bus tatsächlich um eine sexuelle Handlung gehandelt hat. Immerhin war der Verdacht aber so stark, dass die Fahrerin eine junge Frau, die an der Schulstraße zustieg, dringend riet, sich in ihre unmittelbare Nähe zu setzen. Der Mann verließ den Bus am Europaplatz, in dessen Nähe er dann anschließend vermutlich der Zivilstreife auffiel. Die Busfahrerin kontrollierte anschließend dessen Sitzplatz und fand ein Portemonnaie, das sie nach Dienstschluss ordnungsgemäß abgab und eine Meldung über den Vorgang verfasste. Die Geldbörse, die wahrscheinlich dem Verdächtigen gehört, ist mittlerweile im Besitz der Polizei.

Im Gegensatz zur Fahrerin hat die 18-jährige Studentin, die anschließend noch bis zum Münsterplatz mitfuhr, nach Aussagen ihres Vaters aber tatsächlich gesehen, dass der Festgenommene im Bus onaniert hat. Da ihr Vater ihr daraufhin dringend riet, dies am folgenden Tag zur Anzeige zu bringen, ging sie auch zur Polizei. Was dort dann genau ablief, darüber gibt es widersprüchliche Darstellungen. Zunächst hieß es, die Polizei habe ihr die Anzeige ausreden wollen, später ruderte die junge Frau mit dieser Darstellung zurück. Fakt ist, dass es – warum auch immer – letztlich nicht zu einer Anzeige kam.

Studentin wird als Zeugin benötigt

Gleichwohl wird der nächtliche Horrotrip die Studentin so schnell nicht loslassen. „Wir müssen auf sie zugehen, weil sie eine wichtige Zeugin ist“, sagte der Polizeisprecher und fügte hinzu: „In einem Strafverfahren ist man als Zeugin verpflichtet, Angaben zu machen.“

Eine möglicherweise entscheidende Rolle spielen die Videoaufzeichnungen im Bus. Sie sind sichergestellt und werden zeitnah von der Polizei ausgewertet.

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