Der EUV Stadtbetrieb ist einen Schritt in Richtung Zukunft gegangen und hat seine Fahrzeugflotte um einen E-Müllwagen erweitert. Der ist mittlerweile schon zwei Wochen im Einsatz und erfüllt laut EUV alle Erwartungen. Das neue Abfallsammelfahrzeug hat eine verfügbare Ladekapazität von 212 kW und soll laut Herstellerangaben circa 200 Kilometer zurücklegen können.
„In den täglichen Touren der Müllabfuhr hat sich der Wagen schnell als geeignet und alltagstauglich erwiesen“, berichtet EUV-Betriebshofleiter Aljosha Weskamp. Mitunter sei es gar nicht erforderlich, den Lkw zwischendurch zu laden, obwohl man sich erst einmal auf eine Reichweite von nur 100 bis 120 Kilometer im Alltagsbetrieb eingestellt habe.
Nachladen in der Pause
Um einen reibungslosen Ablauf der Tour zu gewährleisten, kann das Team, das mit dem neuen E-Müllwagen im Stadtgebiet im Einsatz ist und die Behälter leert, auf dem Betriebsgelände des Kommunalunternehmens eine dort neu errichtete Schnellladesäule mit bis zu 300 kW nutzen. An dieser wird in der regulären Pause auf dem Betriebshof im Bedarfsfall das Nachladen sichergestellt.
„Mit der neuen Schnellladesäule, die auch von anderen E-Fahrzeugen unseres Fuhrparks genutzt werden kann, haben wir die eigene Ladeinfrastruktur noch einmal deutlich ausgebaut“, so EUV-Vorstand Michael Werner. Und den Diesel-Einsatz reduziert. Denn durch die Anschaffung des E-Abfallsammelfahrzeugs konnte ein bisher genutztes Dieselfahrzeug im Rahmen der Restmüllabfuhr eins zu eins ersetzt werden.
Halbierung der Lautstärke
Im Alltagsbetrieb habe sich das E-Fahrzeug in den ersten zwei Wochen laut EUV nicht nur als unproblematisch, sondern auch als wohltuend geräuscharm erwiesen. Mit einem Fahrgeräuschpegel von 69 Dezibel liegt der Wagen 10 Dezibel unter einem herkömmlichen Müllwagen. Das klingt wenig, laut EUV empfinde man das als Mensch aber fast als Halbierung der Lautstärke.
Neben dieser deutlichen Reduzierung der Fahrzeuggeräusche weise das Fahrzeug moderne Sicherheitstechnik vor. So werde die am Fahrzeug installierte Schüttung, die der Leerung der Behälter dient, über zwei unterschiedliche LED- und Ultraschall-Sensoren überwacht. Sollte sich ein Mitarbeitender an der Schüttung verfangen, hängen bleiben oder auch nur im Gefahrenbereich des sogenannten Lifters befinden, werde der Leerungsvorgang am Fahrzeug automatisch gestoppt. Zudem sei der Lkw mit einem Abbiege- und Totwinkelassistenten ausgestattet, um insbesondere Radfahrer und Fußgänger zu schützen.

Durch die Neuanschaffung des E-Abfallsammelfahrzeugs kann ein derzeit genutztes Dieselfahrzeug im Rahmen der Restmüllabfuhr eins zu eins ersetzt werden. Anpassungen in den jeweiligen Touren sind dabei laut EUV nicht erforderlich, auch wenn der E-Müllwagen mit einer Zuladung von etwa 9,5 Tonnen ein etwa 1 Tonne geringere Zuladung habe als ein normaler 26-Tonnen-Müllwagen.
„Grundsätzlich haben wir natürlich weiterhin auch das Thema Wasserstoff im Blick“, erklärt Michael Werner. „Mit dem neuen Fahrzeug“, so der EUV-Vorstand, werden wir aber nicht nur den lokal geforderten Klimaschutzbestrebungen der Stadt Castrop-Rauxel, sondern auch der nationalen Umsetzung der Green Vehicles Directive der Europäischen Union gerecht.“
Denn das neue Fahrzeug spart reichlich CO2 ein. Unter Berücksichtigung des Durchschnittsverbrauches eines herkömmlichen Abfallsammelfahrzeugs von etwa 58 Litern Diesel je 100km ergibt sich bei einem solchen Müllwagen rechnerisch ein Ausstoß von 1537 Gramm CO2/km. Zum Vergleich: beim Pkw liegt der Ausstoß bei durchschnittlich 129 Gramm CO2/km. Das neue E-Abfallsammelfahrzeug des EUV hingegen weist bei der täglichen Nutzung dagegen einen Wert von 0 CO2/km auf.