Ermittlungen gegen Iraner (32) aus Castrop-Rauxel eingestellt Kein hinreichender Tatverdacht

Ermittlungen gegen Iraner (32) eingestellt: Kein hinreichender Tatverdacht
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Gegen den im Castrop-Rauxeler Stadtteil Habinghorst lebenden 32-jährige Iraner, der in der Nacht vom 7. auf den 8. Januar 2023 festgenommen wurde, wird nicht weiter ermittelt. Gegen seinen Bruder Jalal J., der seit über fünf Monaten in Untersuchungshaft ist, hat die Generalstaatsanwaltschaft am 21.6.2023 dagegen bekannt gegeben, dass die Anklage erhoben wurde.

Gegen beide Brüder wurde ermittelt. Sie standen bzw. stehen im Verdacht, einen Terroranschlag geplant zu haben. „Das Ermittlungsverfahren gegen den 32-jährigen Bruder des Angeschuldigten ist mangels hinreichenden Tatverdachts eingestellt worden“, sagte Staatsanwalt Holger Heming am Mittwoch (21.6.2023).

Der ehemals beschuldigte 32-Jährige, in dessen Wohnung das SEK die beiden Brüder im Januar in Schlafanzügen festgenommen hatte, habe bestritten, die seinem Bruder vorgeworfenen Tatplanungen gekannt und ihn dabei unterstützt zu haben.

„Weder die Auswertung der im Rahmen der Durchsuchungen bei dem Beschuldigten sichergestellten Gegenstände noch die weiteren Ermittlungen u.a. im persönlichen Umfeld des ehemals Beschuldigten konnten Hinweise auf seine Tatbeteiligung erbringen“, so Heming.

Auch bei seinem jüngeren Bruder gelte derzeit die Unschuldsvermutung. Die Staatsschutzkammer des Landgerichts Dortmund muss nun aber in den nächsten Monaten auf Basis einer 41-seitigen Anklageschrift der Staatsanwaltschaft urteilen.

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