Elmar Bök vom Brauhaus Rütershoff hat reichlich Festival-Erfahrung. Er ist Chef-Organisator des Eriner Bebens beim SV Wacker Obercastrop.

© Tobias Weckenbrock

Geplantes Festival bei Wacker Obercastrop: Erste Anwohner-Beschwerde

rnSV Wacker

Das ging schnell: Kurz nach der Ankündigung, dass Wacker Obercastrop das Festival „Eriner Beben“ veranstaltet, gibt es die erste Beschwerde eines Anwohners. Was der Verein dagegen tut.

Obercastrop

, 28.03.2022, 11:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Das „Eriner Beben“ an Christi Himmelfahrt soll Musik und Sport verbinden. Vor allem soll es die Kasse des Vereins füllen und zugleich einen Beitrag zur Ukraine-Hilfe leisten. Es soll Spaß machen. Doch solchen Spaß versteht ein Anwohner offenbar nicht. Gleich nach der Ankündigung, dass es eine Bühne gibt und ein Musikprogramm mit Seven Cent und Gun Fire, machte der Mann seine eigene Ankündigung öffentlich. „Ich rufe die Polizei“, drohte er.

Der Mann wies unsere Redaktion auf die Parkplatzprobleme hin, die es hier gibt. Aber vor allem auf Lärmbeeinträchtigungen für Anwohner der Karlstraße. Er werde abends um 22 Uhr die Polizei anrufen, wenn es laut sei. Sein Standpunkt: Für solche Events oder große Fußballspiele mit 1000 und mehr Zuschauern sei die Erin-Kampfbahn nicht geeignet. Solche Veranstaltungen gehörten ins Stadion an der Bahnhofstraße.

Schlechte Presse schon vor dem Fest? Elmar Bök, Vorsitzender des Wirtschaftsrates und Organisations-Chef dieses für das Himmelfahrt-Wochenende geplante Event, sagt: „Wir planen das Fest seit zwei Jahren; seit feststeht, dass wir unsere Kabinen dringend ausbauen müssen.“ Der Verein sei rapide gewachsen, habe 4 Senioren- und 14 Jugendmannschaften – aber nur zwei Umkleiden. „Wir müssen Geld einsammeln, um einen Ausbau stemmen zu können“, sagt Bök.

Shuttle-Service vom EKZ Widumer Platz

Dann kam Corona. Aber 2022 sei die Zeit reif, die Idee neu aufzugreifen: Der Verein bekam die erforderlichen Genehmigungen der Stadtverwaltung. Auch, weil man einen Shuttle-Service vereinbarte. Es werde einen Pendelbus vom EKZ Widumer Platz zum Stadion geben. Das Parken werde dann dort kostenlos sein. So könne man das enge Umfeld der Karlstraße entlasten.

Wacker habe einen eigenen, 20 Mann starken Sicherheitsdienst aufgestellt, so wie der ganze Verein sich bei Organisation und Durchführung dieses Obercastroper Stadtteilfestes einbringe: „Wir regeln damit die Parksituation auf der Karlstraße und andere Dinge, die im Umfeld der Kampfbahn passieren“, so Bök.

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Musik im Außenbereich, also auf der Wiese zwischen Stadiontor und Kabinengebäude, ist nur bis 22 Uhr genehmigt. „Danach ist auf der Bühne Ruhe“, so Bök. Der Ausschank draußen gehe bis Mitternacht, aber der Ausklang finde im Vereinsheim statt.

Anwohner bekommen ein Bier und eine Wurst gratis

Auf die direkten Anwohner werde man noch zukommen: „Wir laden sie schriftlich ein, sie bekommen eine Wurst und ein Getränk gratis von uns“, sagt Bök. Durch seine Arbeit im Brauhaus Rütershoff kenne er die Sachlage vor Ort genau: „Wenn Castrop-Rauxel ein Fest feiert, drehen immer alle durch, vor allem, wenn sie Seven Cent hören.“ Aber sie sind auch ein Garant für gute Stimmung und haben Zugkraft: Er erhoffe sich vom Samstagabend bei gutem Wetter an die 1000 Besucher, so Bök.

„Es ist nicht nur ein Vereinsfest, es ist auch ein Stadtteilfest für Obercastrop“, sagt der Gastronom. „Wir wollen hier den Dorfcharakter, wir können darum natürlich nicht zum Stadtmittelpunkt gehen und dort feiern. Unsere Vorwiese ist wunderschön und gut geeignet dafür“, findet Elmar Bök.

Ja, die Verkehrssituation sei oft schwierig an Spieltagen, das sehe er ein. Aber auch dazu werde sich der Verein ein neues Konzept überlegen. Vielleicht lasse sich der Shuttle-Service etablieren.