Das Ende des Altstadtrings an der Bochumer Straße würde sich Christoph Kirchhelle ganz anders wünschen: Er stellt sich hier einen Kreisverkehr statt der Ampel vor.

© Tobias Weckenbrock

Kirchhelles Idee vom „Erin-Kreisel“: Sprit sparen, freundliches Entree

rnAltstadtring-Umbau

Seit auf dem Altstadtring Tempo 30 gilt, wird wieder über die Straße diskutiert. Auch der Vorschlag für einen „Erin-Kreisel“ taucht wieder auf. Begründung: Die Planung läuft ja noch.

Castrop

, 18.02.2022, 05:00 Uhr

Es soll wohl noch mindestens ein Jahr dauern, bis die Planungen so weit abgeschlossen sind, dass hier umgebaut wird. Diese Frist will Christoph Kirchhelle aus Obercastrop nutzen: Er hält seine Idee von einem Kreisverkehr am Ende des Altstadtrings für so gut, dass wir sie bei einem Termin vor Ort erörtern.

Sein Ansatz: Wie können wir den Verkehr flüssiger machen? Weniger stehende Autos an Ampeln würden nicht nur Umwelt und Anwohner schonen, sondern auch die Nerven der Auto- und Radfahrer, die Polizei wäre schneller und sicherer von der Wache aus auf der zentralen Achse – und man könnte hier mit dem Grubenwagen ein schönes Entree in die Altstadt schaffen für Menschen, die aus Bochum oder Herne einfahren.

„Diese Buckelpiste ist nicht mehr akzeptabel. Man könnte sie hier deutlich aufwerten.“
Christoph Kirchhelle, Bürger aus Obercastrop

Seine Idee: die Straße zum Erin-Park hin als Bedarfsstraße für die Polizei öffnen, die hinter der Wache ihren Fuhrpark hat, die Ampelanlage an der Ecke Karlstraße/Bochumer Straße abbauen, einen Kreisverkehr errichten, auf einen Mittel-Hügel den oft schön bepflanzten großen Grubenwagen aufstellen. „Das wäre doch perfekt“, findet Kirchhelle.

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Seine Idee tat er schon im August 2021 auf der Mitmachen-Plattform der Stadt kund. Dort war dazu explizit aufgerufen worden. Doch auf mehr als - grob gesagt - ein „Danke für Ihre Idee“ von Seiten der Stadt wartet er nach eigenen Angaben noch immer.

Vorstoß am Engelsburgplatz abgelehnt

Einen ähnlichen Vorstoß hatte es von anderer Seite schon zum anderen Ende des Altstadtrings am Engelsburgplatz gegeben. Warum man dort so viele Ampeln an vier Knotenpunkten brauche, war die Frage, wenn man doch einfach einen Kreisverkehr ohne Ampeln errichten könnte. Der städtische Verkehrsplaner Achim Waldert empfand das als unnötig, weil es hier gar keine Unfallhäufung oder andere Dinge gebe. Der Engelsburgplatz verarbeite die großen Verkehrsmengen ohne große Probleme. Ein Kreisverkehr, zumal zweispurig, sei dort zudem aus Platzgründen kaum zu realisieren.

Die Vorteile, die er sieht, hat Christoph Kirchhelle auf einer Skizze notiert.

Die Vorteile, die er sieht, hat Christoph Kirchhelle auf einer Skizze notiert. © Skizze Kirchhelle

Umbaupläne am Altstadtring

  • Der Altstadtring ist eine Landesstraße. Straßenbaulastträger Straßen.NRW plant eine umfangreiche Brückensanierung und eine Fahrbahnsanierung zwischen Engelsburgplatz und Bochumer Straße.
  • Der Radverkehr soll gegenüber dem Autoverkehr aufgewertet werden, aus vier Autospuren sollen möglicherweise nur noch zwei werden.
  • Bei der Bürgerbeteiligung im Sommer kamen rund 20 Vorschläge und Eingaben auf der digitalen Plattform „Mitmachen“ zusammen.
  • Seit Januar gilt aufgrund der Straßenschäden Tempo 30. Der Umbau beginnt aber nicht vor 2023, hieß es von Straßen.NRW.

Der Radius eines Kreisels muss immer ein gewisses Mindestmaß haben, damit auch größere Fahrzeuge und Sattelschlepper ihn passieren können. Das könnte auch an der Bochumer Straße ein Knackpunkt sein, auch wenn dem Anschein nach die Kreuzung recht großflächig ist.

„Wir könnten unnötiges Warten vermeiden, Sprit sparen, die Einfahrt zur Stadt schön gestalten, die Lore in die Mitte stellen – einfach das Ganze ein bisschen aufzuwerten“, sagt Kirchhelle. „Wenn der Altstadtring ohnehin umgestaltet wird, dann ist das doch die Gelegenheit. Die Sensoren an der Ampel für die Grüne Welle hier funktionieren jedenfalls nicht, egal, ob man mit 30, 50 oder 60 auf die Ampel zufährt.“

Wie groß aber sind die Chancen, dass da noch etwas kommt? Verena Reuter, Leiterin des Bereichs Stadtentwicklung, sagte am Dienstag (15.2.) im Umweltausschuss zum Altstadtring: „Nach der Sommerpause hatten wir eine Vorlage fertig mit dem Planungskonzept. Wir hatten den Stand auf der Mitmach-Plattform Konsul eingestellt. Es ist auch einiges eingegangen, das müssen wir nun einarbeiten, also planerisch damit umgehen. In dieser Phase befinden wir uns gerade.“ Ob auch Kirchhelles Kreisel-Vorschlag konkret geprüft wird, sagte sie nicht.

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