
© Stadt Castrop-Rauxel
Futuristische Brücke über die Emscher: Baustart verzögert sich
Sprung über die Emscher
Das Emscherland-Projekt läuft inzwischen im Zeitlupentempo. Der für 2020 zugesagte Baustart der Brücke „Sprung über die Emscher“ verzögert sich. Sie soll einmal das Glanzstück des Emscherlandes sein.
Das Projekt Emscherland 2020 ist längst zum Projekt Emscherland 2022 geworden. Wollten Emschergenossenschaft und mehrere Anliegerstädte in diesem Jahr eigentlich mit einer Landesgartenschau klotzen, ist auch wegen der Corona-Pandemie aus dem großen Schaujahr nur ein kleines Baujahr geworden.
Die Landesgartenschau verlor man an Kamp-Lintfort, damit wurde auch das Emscherland-Projekt nach und nach abgespeckt. Inzwischen ist es quasi nur noch ein Projekt der Städte Castrop-Rauxel und Recklinghausen zusammen mit der Emschergenossenschaft. Und die Realisierung der einzelnen Projekte, die noch vom ganz großen Wurf übrig geblieben sind, hat sich laut Ilias Abawi, Sprecher der Emschergenossenschaft, auf 2022 verschoben.
Noch Windgutachten in Auftrag gegeben
Auch der Baustart für das absolute Glanzstück des Emscherlandes auf dem Stadtgebiet Castrop-Rauxels, vorgesehen 2020, scheint ins Wasser zu fallen. Denn wie Ilias Abawi am Montag (28.7.) nach einer Sitzung der Emscherland-Projektgruppe der Emschergenossenschaft mittelte, steht der Baubeginn für die futuristische Fußgänger- und Radfahrerbrücke „Sprung über die Emscher“ auch in den Sternen: „Den Spatenstich werden wir wohl erst Anfang 2021 feiern, damit nach dem feierlichen Startschuss nicht über die Winterpause erst einmal wieder Stillstand herrscht“, so Abawi.
Darüber hinaus habe man „aufgrund der Einzigartigkeit der Brücke noch ein Windgutachten in Auftrag gegeben. Die Erkenntnisse daraus sind auch in die Planungen eingeflossen“. Das Ganze liegt nun zur Genehmigung bei den Behörden.
Im Mai 2019 hatte es geheißen, dass der Baubeginn in jedem Fall 2020 und die Fertigstellung der Brücke 2021 erfolgen sollte. Bau und Finanzierung liegen in den Händen der Emschergenossenschaft, wobei 6 Millionen Euro aus EU-Fördertöpfen kommen. Der Eigenanteil der Emschergenossenschaft beträgt zehn Prozent, das Kostenlimit liegt bei 9 Millionen Euro. Die Stadt ist anschließend für Pflege und Instandhaltung der Brücke zuständig.

Das Gebiet westlich des Wasserkreuzes: Hier laufen derzeit Bodenarbeiten zur Modellierung des Emscherland-Geländes. © Jens Lukas
Ansonsten, so Abawi, sei man rund um das Wasserkreuz in Henrichenburg dabei, primär Bodenarbeiten zu erledigen. Abawi: „Oberboden wurde abgezogen und umgelagert. Vor allem dort, wo die Emscher künftig in ihrem neuen Bett fließen soll.“
Zudem habe man begonnen, die neue Trasse des Suderwicher Bachs in Teilen vorzuprofilieren. „Darüber hinaus sind wir nach wie vor dabei, Kampfmittelsondierungen durchführen zu lassen sowie Baustraßen zu erstellen“, erläutert Abawi den Stand der Dinge.
Um diese sechs Projekte geht es noch
Diese Projekte sollen nach wie vor umgesetzt werden, offenbar aber später als einmal gedacht und angekündigt war:
- Emscher und Suderwicher Bach sollen in diesem Bereich weiter renaturiert werden.
- Am Wasserkreuz soll künftig ein Natur- und Wasser-Erlebnispark entstehen.
- Aussichtspunkte sowie ein Weinberg sollen neue Ausflugsziele für Castrop-Rauxeler und auswärtige Besucher werden.
- Die geplanten Emscher-Terrassen, die an Sommertagen zum Liegen und Sonnen einladen sollen, werden sich südlich der Emscher dem Park anschließen.
- Östlich des Kanals soll zudem ein öffentlicher Platz entstehen, der Ausgangspunkt sein kann für Fußgänger und Radfahrer, die über das Wasserkreuz fahren.
- Über die Rad- und Fußgängerbrücke „Sprung über die Emscher“ soll der Natur- und Wasser-Erlebnispark dann direkt von der Wartburgstraße aus zugänglich sein.
Die Stadt Castrop-Rauxel hat derweil die Bauplanung für das Emscherland-Projekt auf Castrop-Rauxeler Gebiet per Ratsbeschluss abgesegnet und im letzten Amtsblatt veröffentlicht.
1961 geboren. Dortmunder. Jetzt in Castrop-Rauxel. Vater von drei Söhnen. Opa. Blogger. Interessiert sich für viele Themen. Mag Zeitung. Mag Online. Aber keine dicken Bohnen.
