Einzige Sitzung: Integrationsrat tagt am 20. November und wählt neuen Vorsitzenden
Integration
In diesem Jahr hat der Castrop-Rauxeler Integrationsrat noch gar nicht getagt. In seiner Sitzung am 20. November soll neues Führungspersonal gewählt werden. Es gibt Kritik aus der Politik.

Schulung mit Ayla Dalkilinc (r.) und dem Integrationsrat. Das Archivfoto entstand vor fast vier Jahren. Inzwischen hat sich eine andere Zusammensetzung ergeben. © Stadt (Archiv)
In diesem Jahr hat er noch gar nicht getagt. Aber in der ersten und für dieses Jahr zugleich letzten Sitzung hat der Integrationsrat gleich eine vornehme Aufgabe vor der Brust: Am Mittwoch, 20. November, geht es ab 18 Uhr im Rathaus um die Wahl einer neuen Führung. Gesucht werden eine neue Chefin oder ein neuer Chef und eine Stellvertreterin oder ein Stellvertreter.
Integrationsbeauftragte weiß von Kandidaten
Ob es dafür überhaupt eine Kandidatin oder einen Kandidaten gebe, fragten wir die Integrationsbeauftragte der Stadt Castrop-Rauxel, Ayla Dalkilinc. Denn sonst könnte die Sitzung womöglich wieder als Schuss nach hinten losgehen. „Doch, es gibt Leute, die das in Aussicht gestellt haben“, sagt Dalkilinc. Und die Stadt wolle jetzt zusehen, dass die Arbeit im Integrationsrat wieder einen Schub bekomme.
Im vergangenen Jahr sah das eher mau aus: Wieder einmal war das Gremium in eine handfeste Krise geschlittert. Nach einer Sitzung, die nicht mal beschlussfähig war, weil zu wenig Mitglieder an Bord waren, warf Ausschusschef Fotis Matentzoglou das Handtuch.
Rettungsversuche des Bürgermeisters
Bürgermeister Rajko Kravanja schickte sich an, den Integrationsrat unbedingt retten zu wollen. Der ist nämlich keineswegs ein Steckenpferd der Kommunalpolitik, sondern eine Pflichtaufgabe der Städte, in der mindestens 5000 ausländische Mitbürgerinnen und Mitbürger zu Hause sind. So steht es jedenfalls in der Gemeindeordnung.
Außerdem: Castrop-Rauxel versteht sich selbst als Stadt der Vielfalt und des Bemühens um ein konstruktives Miteinander. Da ist ein nicht intakter Integrationsrat ein Armutszeugnis.
Geflüchtete, die selbst zu Helfern wurden
„Wir haben jetzt einige neue Leute ansprechen und ich hoffe auch für eine konstruktive Mitarbeit gewinnen können“, sagt Ayla Dalkilinc. Als Hauptgrund für die Schwierigkeiten im vergangenen Jahr benennt sie, dass es eine sehr starke Fluktuation gegeben habe, bedingt durch Wegzug oder sonstige berufliche und private Veränderungen.
Anfang des kommenden Jahres wolle man im Vorgriff auf die Wahlen zum neuen Integrationsrat im September die Kandidatensuche noch einmal vertiefen. Und den Fokus auch richten auf die geflüchteten Menschen, die seit 2015 nach Castrop-Rauxel kamen und sich später selbst in der Flüchtlingshilfe engagierten.
Auf der Tagesordnung stehen mehrere mündliche Berichte
Die Tagesordnung für die kommende Sitzung enthält mehrere mündliche Berichte: Es geht um einen „Workshop Arbeitsfeld Neuzugewanderte“, ein „Radfahrprojekt für Neuzugewanderte“, ein „Integrationsprojekt Leichtathletik“ und ein „Integrationsbericht für den Bereich Frühe Hilfen, Kita, Grundschule, OGS“.
„Ich hätte mir da eher etwas Anderes gewünscht“, sagt die CDU-Ratsfrau Marlies Graeber. Handfeste Ansätze etwa, wie es mit dem vom Stadtrat beschlossenen Integrationskonzept weitergehe. Die jetzt vorgesehenen Themen seien schon in anderen Ausschüssen besprochen worden.