Einheitliche Öffnungszeiten in der Innenstadt wünschen sich Händler und Werbegemeinschaften immer wieder. © picture alliance/dpa

Handel

Einheitliche Öffnungszeiten sind in der Castroper Altstadt kein Thema mehr

Einheitliche Öffnungszeiten werden von Händler- und Werbegemeinschaften oft gefordert. In Castrop-Rauxel wurde das Thema hingegen nach jahrzehntelangen Diskussionen ad acta gelegt.

von Abi Schlehenkamp, Christoph Klemp

Castrop-Rauxel

, 31.05.2019 / Lesedauer: 3 min

Sie haben das Thema rauf und runter dekliniert. Seit Jahrzehnten. Erst in der Werbegemeinschaft Altstadt (WCA), dann im Cityring, dann in der Standortgemeinschaft Casconcept. Aber sich die Zähne daran ausgebissen, weil die einheitlichen Öffnungszeiten in der Altstadt nicht zustande gekommen sind. „Jetzt ist das durch bei uns“, sagt Apotheker Winfried Radinger, das Thema stehe nicht mehr auf der Agenda, so begrüßenswert einheitliche Öffnungszeiten auch seien.

Die Einzelhändler richteten sich, was den Samstag angeht, halt mehrheitlich nach den Stoßzeiten in ihren Geschäften aus. Und so gibt es im Oberzentrum der Stadt samstags weiter einen Mix mit unterschiedlichen Öffnungszeiten. An Wochentagen gilt bei den meisten 19 Uhr als Schließzeitpunkt. Die Stammkunden wissen das, außerdem hilft der Blick ins Netz.

Längerer Wochenmarkt wurde schnell wieder eingestellt

Lebensmittel gibt es übrigens bis in den späten Abend, Wurst und Fleisch bei Schmidt am Markt bzw. seinem Nachfolger aus Herne samstags hingegen nur bis 13 Uhr. Immerhin bis 16 Uhr hat aber jetzt doch eine ganze Reihe von Geschäften geöffnet, das war vor einigen Jahren am Samstag noch nicht so. Und ein Drogeriemarkt hat bis 17 Uhr geöffnet.

Jens Reiter mit seinem Fashion-Geschäft hat es mal ausprobiert und die Öffnungszeit von 10 auf 9.30 Uhr vorgezogen. „Hat überhaupt nicht funktioniert“, heißt es bei Reiter.

Und auch die Stadt selber hat noch 2018, nachdem die lange Debatte um den Standort des Wochenmarkts erst mal vorüber war, Neuland betreten. Und den Wochenmarkt samstags bis 14 Uhr laufen lassen, statt bis 13 Uhr. Dahinter steckte das Motiv, für ein bisschen mehr Bewegung oder auch Belebung in die Altstadt zu bringen.

Zweimal ging der Wochenmarkt bis 14 Uhr, danach wurde das Experiment beendet. © Thomas Schroeter

Nach zwei oder drei Probeläufen war das schnell wieder Geschichte. „Denkbar wäre es ja, dass vielleicht ein Naschmarkt mit einem anderen Rahmenprogramm ausprobiert wird“, sagt EUV-Chef Michael Werner. Oder ein „Feierabend-Markt“, der sich bis in den Abend hinzöge. Aber dann bräuchte man andere Beschicker oder zumindest eine zweite Schicht“, überlegt er.

Vielleicht auch ein Thema für Casconcept. Die haben aktuell von Freitag bis Sonntag erst mal die Beach Volley Days gestemmt. Ein dickes Werbeplus übrigens für die Altstadt.

Längere Öffnungszeiten kosten natürlich mehr

Das Problem bei den Öffnungszeiten ist, dass sie mehr kosten und somit eher von großen Ketten angeboten werden können. Die Studie Vitale Innenstädte 2018, die das Kölner Institut für Handelsforschung (IFH) und der Handelsverband NRW Anfang des Jahres veröffentlicht haben, hat gezeigt, dass in puncto Öffnungszeiten Deutschlands Innenstädte im Durchschnitt die Schulnote 2,4 erhielten.

Vielen Dank für Ihr Interesse an einem Artikel unseres Premium-Angebots. Bitte registrieren Sie sich kurz kostenfrei, um ihn vollständig lesen zu können.

Jetzt kostenfrei registrieren

Einfach Zugang freischalten und weiterlesen

Werden auch Sie RN+ Mitglied!

Entdecken Sie jetzt das Abo, das zu Ihnen passt. Jederzeit kündbar. Inklusive Newsletter.

Bitte bestätigen Sie Ihre Registrierung

Bitte bestätigen Sie Ihre Registrierung durch Klick auf den Link in der E-Mail, um weiterlesen zu können.
Prüfen Sie ggf. auch Ihren Spam-Ordner.

E-Mail erneut senden

Einfach Zugang freischalten und weiterlesen

Werden auch Sie RN+ Mitglied!

Entdecken Sie jetzt das Abo, das zu Ihnen passt. Jederzeit kündbar. Inklusive Newsletter.

Sie sind bereits RN+ Abonnent?
Jetzt einloggen