Eigentümer schätzt Sanierung auf 100.000 Euro - Mieter müssen warten
Brandschäden im Hochhaus Lange Straße 107
Anfang Februar hat es an der Langen Straße 107 im fünften Obergeschoss gebrannt. Noch immer sind im Hochhaus, in dem rund 200 Menschen gemeldet sind, 14 Wohnungen unbewohnbar. Das wird auch noch eine Weile so bleiben. Aber der Eigentümer macht Hoffnung.

Das fünfte und sechste Obergeschoss ist nach dem Brand in einer Wohnung an der Langen Straße unbewohnbar. © Iris Müller
32 Bewohner des markanten, aber zugleich auch umstrittenen Hochhauses mussten sich nach der Brandnacht eine neue Bleibe suchen. Die meisten kamen bei Freunden oder Verwandten unter, einige auch in anderen Wohnungen des Hauses. Die Stadt sprach ein Betretungsverbot für das fünfte und sechste Obergeschoss aus – zunächst reichte das bis zum 30. April. Verlängert wurde es jetzt bis zum 31. Juli. Wer bis dahin doch noch eine andere Bleibe braucht, könne sich gerne an die Stadt wenden, erklärte Stadtsprecherin Maresa Hilleringmann am Montag auf Anfrage. Die Fachstelle Asyl würde sich um die Betroffenen kümmern, hieß es.
Der Grund für die Verlängerung des Betretungsverbotes: Die Sanierungsarbeiten sind noch nicht beendet. Auch habe der Vermieter die geforderten Nachweise noch nicht eingereicht.
Die giftigen Dämpfe sind raus – aber es ist noch viel zu tun
Der Vermieter und Eigentümer, Muhammad Sadiq, verwaltet das Haus zusammen mit seinen zwei Onkeln, deren Unternehmen in Berlin ansässig ist. Sadiq erklärt, dass die chemische Brandsanierung mittlerweile abgeschlossen sei. Giftige Dämpfe seien nicht mehr vorhanden, die Wände mit einem speziellen Lösungsmittel abgewaschen. Sadiq: „Jetzt können alle wieder rein.“ Das gilt jedoch nicht für die Mieter, sondern zunächst nur für die Handwerker.
Die Brandwohnung selbst muss komplett saniert werden. Die Polizei geht davon aus, dass der Auslöser des Brandes ein Heizlüfter war, der kaputt ging, als er auf einer Couch stand. Fenster, Türen, Wände und Bodenbelag müssen in der Wohnung erneuert werden. „Die Gewerke fangen jetzt an“, erklärt Sadiq. Auch die umliegenden Wohnungen müssten saniert werden – und zwar so, dass sie wieder bewohnbar sind. Was genau zu tun sei, müsse individuell geprüft werden. Die Feuerwehr musste die Türen gewaltsam öffnen – sie werden auf jeden Fall ersetzt.
So teuer wird die Sanierung insgesamt
Auch die Decke zum sechsten Obergeschoss muss mindestens neu gestrichen werden. Eine Überprüfung der Brandschutztüren in den Fluren ist ebenfalls erforderlich. Vom Ordnungsamt der Stadt gibt es entsprechende Auflagen.
Muhammad Sadiq geht davon aus, dass die Arbeiten mehr als 100.000 Euro kosten werden. Die Versicherung übernehme die Kosten. Er hofft, dass bis Ende Juli alles erledigt ist und die Mieter zurück in ihre Wohnungen können. Sadiq: „Gekündigt hat bis jetzt noch niemand.“