Neue Theorie

Eichelhäher-Attacke: Sind es vielleicht zwei Vögel?

Der Fall um Vogelattacken auf dem Waldfriedhof in Castrop-Rauxel nimmt eine neue Wendung: Die Unterstellungen, der Eichelhäher sei aggressiv, wurden von Anwohnern entkräftet. Nun gibt es allerdings einen neuen Hinweis: Der Eichelhäher vom Friedhof ist womöglich gar nicht der Vogel, für den er gehalten wurde.

von Abi Schlehenkamp, Lukas Hansen

CASTROP-RAUXEL

, 12.10.2015 / Lesedauer: 2 min

So sieht er aus, der Eichelhäher: 30 bis 35 Zentimeter groß mit einer Flügelspannweite von bis zu einem halben Meter.

Um es noch ein mal ins Gedächtnis zu rufen: Auslöser der Geschichte war eine Mitteilung der Stadtverwaltung, nach der ein 30 bis 35 Zentimeter großer Eichelhäher auf dem Waldfriedhof in Castrop-Rauxel sein Unwesen treiben solle. Er ärgere Spaziergänger und greife Friedhofsbesucher an. 

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Ein paar Tage später hieß es von Anwohnern aus der Nähe des Friedhofs, man kenne den Vogel und er sei eigentlich ganz friedlich. Dass er den Kontakt zum Menschen sucht, liege daran, dass er mit der Hand aufgezogen wurde. Er habe sogar einen Namen: Jacki wurde er von Anwohnern getauft.

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Doch nun gibt es eine neue Vermutung im Fall der Eichelhäher-Angriffe: Hat Jacki womöglich einen Doppelgänger? Unsere Leserin Christel Nowak hat da so eine Ahnung. Sie hat uns geschrieben, dass ein Bekannter in Dortmund-Westerfilde im Frühjahr 2012 einen Eichelhäher, der aus dem Nest gefallen war, mit nach Hause nahm. „Der Vogel hat geschrien wie am Spieß“, sagt Christel Nowak. Weil Wochenende war, konnte der Bekannte niemanden erreichen, der ihm Tipps hätte geben können. Also habe der Mann Katzenfutter gekauft und den hungrigen Vogel gefüttert.

Nur sieben Kilometer von Bodelschwingh zum Waldfriedhof

Verschiedene Anrufe, schildert Christel Nowak, beim Förster etwa oder beim Tierschutz, hätten nichts gebracht. Also habe der Bekannte die Verantwortung übernommen und den Eichelhäher ungefähr sechs Wochen lang hochgepäppelt. Nachdem der Vogel groß, kräftig und laut geworden sei, musste er hinaus in die Natur und bekam im Bodelschwingher Wald sein neues Zuhause. Von Bodelschwingh bis zum Waldfriedhof mögen es per Luftlinie vielleicht sieben Kilometer sein. Ein Klacks.

Aber Jacki soll doch eigentlich ein Castrop-Rauxeler Eichelhäher sein, großgezogen am Eichenweg. Möglicherweise sind Jacki und der Eichelhäher aus Bodelschwingh also zwei ganz verschiedene Vögel. Mal gucken, wie es mit dem Rabenvogel so weitergeht.