Die Firma Ecosoil will sich direkt an der Stadtgrenze zu Castrop-Rauxel mit einer Bodenaufbereitungsanlage. Die Menschen in Merklinde befürchten durch die Ansiedlung mehr Verkehr, Lärm und auch Schadstoffe in der Luft. Auch die Politik wehrt sich auf dem rechtlichen Weg gegen die Ansiedlung auf dem Bochumer Stadtgebiet.
Jetzt können die Ecosoil-Gegner erst einmal durchatmen. Die Bezirksregierung Arnsberg hat Ende vergangener Woche (20.1.) den Antrag von Ecosoil auf Erteilung einer immissionsschutzrechtlichen Genehmigung abgelehnt. Damit ist die Aufnahme des Betriebs dort erst mal von Tisch, auch wenn sich die Hauptverwaltung der Firma längst dort angesiedelt hat. Die Bezirksregierung stimmt der Stadt zu, dass durch den Verkehr die Stadt Castrop-Rauxel und ihre Bürger beeinträchtigt werden.
Ablehnung noch nicht final
Der Rat hatte früh darauf hingewiesen, dass die Bövinghauser Straße und die Einmündung für den zu erwartenden Lkw-Verkehr nicht gut genug ausgebaut sind. Außerdem würden mehr Lkw für mehr Schadstoffe sorgen. Deswegen lehnte der Stadtrat eine Vereinbarung zwischen Straßen.NRW, der Stadt Bochum und Ecosoil für einen Ausbau ab.
Das letzte Wort in Sachen Ecosoil ist noch nicht gesprochen. Gegen den ablehnenden Bescheid der Bezirksregierung kann Klage beim Oberverwaltungsgericht Münster erhoben werden.
Der Stadtteilverein „Wir sind Merklinde“ jubelte trotzdem. Vorsitzender Willi Müller sagte am Dienstag auf Anfrage: „Eine klasse Nachricht für uns Merklinder. Unsere Proteste haben gewirkt. Es lohnt sich, laut zu sein und aufzustehen.“ Drei Demonstrationen mit mehr als 100 Teilnehmern gab es im Laufe der vergangenen zwei Jahre.
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