Bodenaufbereitung

Ecosoil-Betrieb ruht: Keine Genehmigung in Gerthe von Bezirksregierung

Ecosoil darf seinem eigentlichen Unternehmenszweck in Gerthe in diesem Sommer wohl nicht mehr nachkommen. Noch immer gibt es keine Genehmigung. Grund: Die Stadt Castrop-Rauxel hat etwas dagegen.

Merklinde

, 24.08.2022 / Lesedauer: 3 min

Es bleibt dabei: Es gibt noch immer keine Genehmigung für die Firma Ecosoil, die nun seit einigen Monaten ihren Sitz nach Bochum-Gerthe verlegt hat. Am neuen Standort auf der Stadtgrenze kann das Unternehmen nicht der Bodenaufbereitung nachgehen.

„Es stehen noch gewisse rechtliche Positionen im Raum, die noch nicht abschließend geklärt sind“, sagt Arnd Söbbeler. Er ist Pressesprecher der Bezirksregierung in Arnsberg, die die Genehmigung erteilen muss. Er könne das auch momentan nur so abstrakt beschreiben, aber letztlich keinen neuen Sachstand mitteilen.

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Hintergrund ist eine rechtliche Auseinandersetzung, die die Stadt Castrop-Rauxel mit der Stadt Bochum und dem Unternehmen ausficht. Dabei geht es nach Informationen unserer Redaktion vor allem um die Zufahrtstraße zum Gelände, auf dem früher das Dämmstoffe-Unternehmen Philippine seinen Sitz hatte. Die Frage ist, ob die recht schmale Bövinghauser Straße, die das Werkstor mit der Gerther Straße bei der Kornbrennerei Büchter verbindet, den Schwerlastverkehr abwickeln kann.

Diese Karte des Geoportals Ruhr zeigt den Verlauf der Stadtgrenze. Die Zufahrt zum Betriebsgelände von Ecosoil erfolgt demnach über Castrop-Rauxeler Stadtgebiet (Bövinghauser Straße). © Kreis RE / RVR

Die Muldenkipper, die für Ecosoil hier im Einsatz sind, sind schwere Fahrzeuge. Die Stadt Castrop-Rauxel hatte das zulässige Gesamtgewicht hier über die Beschilderung herabgesetzt, das Unternehmen war aber von einer Anlieger-frei-Regelung ausgegangen und hatte teilweise schon Kipplaster aufs Gelände fahren lassen.

Laster-Verkehr von Ecosoil ist die Hauptsorge

Ecosoil will hier Böden aufbereiten. Die Bestandteile werden über Rüttelmaschinen mechanisch getrennt. Chemische Verfahren sollen nicht zum Einsatz kommen. Hauptstreitpunkt bei der Ansiedlung am Rande von Merklinde und Bochum-Gerthe ist aber der Verkehr. Von Castrop-Rauxeler Seite befürchtet man viele zusätzliche Lkw-Bewegungen in Richtung B235 / Wittener Straße, die die Anwohner vor allem entlang der Gerther Straße belasten würden.

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Das Unternehmen hatte betont, der Verkehr werde hauptsächlich aus und in Richtung Gerthe fließen. Auch da gibt es eine Gruppierung von Bewohnern, die sich gegen die Ecosoil-Ansiedlung dort mit Protesten stark gemacht hat: die Bürgerinitiative „Gerthe-West – so nicht!“.

Vor den Werkstoren von Ecosoil in Gerthe: Bisher darf der Betrieb keinen Boden an- oder abfahren. Dazu braucht es die Genehmigung der Bezirksregierung. © Karsten Wickern

Die Stadt Bochum wollte Ecosoil die Ansiedlung am früheren Standort von Philippine ermöglichen, um den bisherigen Standort freiräumen zu können, und begründete das mit einer nachhaltigen Umsiedlung auf eine Industrie-Brache. Wo Ecosoil vorher war, soll sich ein Logistiker aus dem Lebensmitteldiscount ansiedeln.

Die Politik in Castrop-Rauxel hatte sich allerdings gegen die Ansiedlung ausgesprochen. Nachdruck verliehen dieser Position mehrere Protestzüge in Merklinde. Sie waren initiiert vom Stadtteilverein und mitgetragen von Bürgermeister Rajko Kravanja und Politikern aller Parteien.

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